Neue Ära der RGB-Beamer… continued
Der Valerien Vision Master Pro 2 im Detail

Der Markt für Heimkinoprojektoren hat in den letzten Monaten ordentlich an Dynamik gewonnen, und ein Gerät steht dabei besonders im Rampenlicht: Der Valerien Vision Master Pro 2.

Mit einer beeindruckenden Kickstarter-Kampagne, die über 10 Millionen Dollar einspielte, und begeisterten Reviews von Influencern und Testern ist dieser Beamer ein wahrer Shootingstar.

Nun haben auch wir von AVitect den Vision Master Pro 2 in die Hände bekommen und wir werfen einen genauen Blick auf die Technik, das Design und die Performance dieses Geräts.

 

Ein Gerät mit Potenzial: Technik und Innovation

Der Erfolg des Vision Master Pro 2 fußt maßgeblich auf seiner innovativen Technik. Das Gerät nutzt DLP-Technologie, die aktuell ein kleines Revival erlebt, insbesondere durch die Integration von RGB-Laser-Lictquelle. Diese Technologie ermöglicht es, intensive Farben und beeindruckende Helligkeit zu einem vergleichsweise erschwinglichen Preis anzubieten. Der Vision Master Pro 2 basiert technisch auf dem beliebten Hisense C2, hebt sich jedoch durch diverse Optimierungen in der Lichtsteuerung und Signalverarbeitung ab. Diese Anpassungen versprechen einen größeren Dynamikumfang und ein noch besseres Bild.

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 3.000 bis 3.500 US-Dollar bewegt sich der Vision Master Pro 2 in einem höheren Preissegment als sein Hisense-Pendant. Die Frage, ob der Aufpreis gerechtfertigt ist, bleibt spannend – doch dazu später mehr.

Design und Verarbeitung: Funktion trifft auf Ästhetik

Während viele Heimkinoprojektoren eher funktional und schlicht gestaltet sind, geht Valerien mit dem Vision Master Pro 2 einen anderen Weg. Bereits die Verpackung fällt auf: Das Gerät wird in einem robusten Transportkoffer geliefert, der nicht nur optisch überzeugt, sondern auch praktisch ist, um den Beamer sicher zu transportieren.

Der Projektor selbst besticht durch hochwertige Materialien und eine edle Verarbeitung. Edelstahlstreben verleihen dem Gerät nicht nur Stabilität, sondern unterstützen auch die passive Wärmeableitung. Trotz seiner beeindruckenden Lichtleistung von 3000 Lumen bleibt der Beamer im Betrieb angenehm leise.

Ein kleiner Kritikpunkt: Die Anschlüsse des Vision Master Pro 2 sind hinter einer Klappe verborgen, die im Alltag meist offen bleiben muss – selbst der Stromanschluss befindet sich hinter der Abdeckung. Dennoch bietet das Gerät eine umfangreiche Ausstattung, darunter dreimal HDMI (inkl. HDMI 2.1), LAN, WLAN sowie USB-Anschlüsse für Multimedia-Inhalte.

Bedienung und Aufstellung

Auch die Bedienung des Geräts überzeugt: Das motorisierte Objektiv ermöglicht eine präzise Einstellung von Fokus und Zoom – bequem per Fernbedienung.

Eine Kamera neben dem Objektiv sorgt für eine Autofokus-Funktion.

Die automatische Schärfeeinstellung mithilfe einer eingebauten Kamera ist ein weiteres Plus.

Das kompakte und unscheinbare Objektiv ist voll motorisiert.

Das Betriebssystem basiert auf Google TV, was eine intuitive Bedienung und Zugang zu einer Vielzahl von Apps garantiert.

Bei der Aufstellung macht der Valerion Pro2 leider keine so gute Figur: Zwar bietet er ein voll motorisiertes Objektiv mit Zoom, aber seine Projektionsabstände sind sehr kurz, so dass er vor der Sitzposition montiert werden muss. Bei Tischaufstellung kein Problem, würde der Valerion aber bei Deckenmontage so idR mitten im Raum hängen, was vor allem in Wohnzimmern massiv stört.

Das unscheinbare Objektiv ist voll motorisiert, aber wenig flexibel.

Auch ein optischer Lensshift ist nicht mit an Bord, so dass er zwingend so montiert werden muss, dass das Objektiv auf Bildober- bzw. unterkante liegt. Bei Deckenmontage bedeutet das eine sehr tiefe Positionierung, die nur mit höhenverstellbaren Deckenhalterungen realisiert werden kann. Zwar gibt es auch die Möglichkeit einer schrägen Aufstellung mit digitalem Trapezausgleich, was wiederum zu Auflösungsverlust und schrägem Lichthof führt.

Bildqualität: Strahlende Farben und beeindruckende Helligkeit

Die Bildqualität ist zweifellos das Herzstück des Valerien Vision Master Pro 2. Mit einer nominellen Helligkeit von 3000 Lumen schafft es der Projektor, selbst in hellen Räumen eindrucksvolle Ergebnisse zu liefern. In der Standardkonfiguration erreicht das Gerät etwa 2500 Lumen bei optimalen Farben – dank RGB-Laser-Technologie erstrahlen die Farben dabei besonders kräftig.

 

Das Gerät unterstützt den erweiterten Farbraum BT.2020 nahezu vollständig, was insbesondere bei hochwertigem HDR-Material zu einem atemberaubenden visuellen Erlebnis führt.

Die Farbtreue ist insgesamt gut, jedoch fällt auf, dass einige Voreinstellungen – wie der Filmmaker-Modus – einen gelbstichigen Eindruck hinterlassen. Hier könnte eine zusätzliche Kalibrierung Abhilfe schaffen.

Ein weiterer Aspekt ist der Kontrast. Während der dynamische In-Bild-Kontrast mit 380:1 sehr gut ausfällt und zu plastischen, lebendigen Bildern beiträgt, bleibt der native Kontrast mit 1500:1 bis 1800:1 eher durchschnittlich. Valerion versucht, dies mit einem Enhanced Black Level-Modus auszugleichen, der durch Dimmung der Lichtquelle dunklere Szenen verbessert. Allerdings treten dabei leichte Nebeneffekte wie Verzögerungen und Farbveränderungen auf.

Ein Highlight des Vision Master Pro 2 ist die außergewöhnliche Bildschärfe. Die Kombination aus hochwertiger DLP-Technik und optimierter Signalverarbeitung sorgt für gestochen scharfe Bilder. Selbst schnelle Bewegungen werden dank der integrierten Zwischenbildberechnung flüssig dargestellt.

Bildartefakte

Auch wenn die DLP / RGB-Laser Technologie topmodern ist, so leidet sie auch unter spezifischen Artefakten, die je nach Empfindlichkeit den Großbildspaß trüben oder zerstören können: RGB Laser erzeugen wegen ihres schmalen Farbspektrums ein sichtbares Glitzen in homogenen Farbflächen (Speckle). Ferner sorgt die sequentielle Farberzeugung mit 200 bis 240Hz für den sogenannten “Regenbogeneffekt”, der für ein Farbblitzen bei starken Kontrasten sorgt. Höherwertige 3Chip Projektoren leiden nicht darunter.

Gaming

Mit HDMI 2.1 und einer Bildwiederholrate von bis zu 240 Hz wird der Vision Master Pro 2 auch zum perfekten Begleiter für Gamer. Der Input-Lag liegt bei hervorragenden unter 10 Millisekunden, was gerade bei schnellen Spielen einen deutlichen Vorteil bietet. Dank der hohen Helligkeit und lebendigen Farben macht das Gaming selbst in nicht vollständig abgedunkelten Räumen großen Spaß.

Fazit: Ein beeindruckender Einstiegsbeamer mit kleinen Schwächen

Der Valerien Vision Master Pro 2 setzt auf beeindruckende Technik, ein modernes Design und eine sehr gute Bildqualität. Seine Stärken liegen in der Helligkeit, der Farbintensität und der Schärfe – Aspekte, die insbesondere bei HDR-Inhalten zur Geltung kommen. Auch Gamer kommen dank der schnellen Signalverarbeitung voll auf ihre Kosten.

Doch der Projektor ist nicht perfekt: Der native Kontrast bleibt durchschnittlich, und die aggressive Dimmung zur Verbesserung dunkler Szenen führt gelegentlich zu sichtbaren Nebeneffekten. Für Enthusiasten, die Wert auf eine perfekte Schwarz-Darstellung legen, sind Geräte von JVC, Sony oder Epson nach wie vor die bessere Wahl.

Ob der Valerien Vision Master Pro 2 ein Erfolg wird, hängt maßgeblich vom Preis ab. Sollte er – wie angekündigt – zwischen 3.000 und 4.000 Euro kosten, könnt es für ihn schwer werden. Liegt der Preis jedoch im Bereich von 2.000 bis 3.000 Euro, wäre der Vision Master Pro 2 ein starker Kandidat für einen neuen Publikumsliebling.

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