Der Samsung 98“ Q80C in einem modernen Wohnzimmer.

Test:
Samsung 98“ Q80C
Riesen TV für das Heimkino, aber nicht ohne Schwächen

Gigantismus pur: XXL-TVs werden immer größer und erfolgreicher. Heimkinofans wissen: Das Heimkino lebt vom großen Bild und echtes Kinofeeling entsteht erst ab 250cm Diagonale (rund 100“). Über viele Jahre waren diese Bildgrößen nur mit Beamern möglich, dann gab es mit Laser TVs wohnzimmerfreundliche Alternativen. Bei herkömmlichen Fernsehern waren diese Größen allerdings weitestgehend unbezahlbar.

Das ändert sich nun: Zwar sind 98“ TVs noch immer keine Schnäppchen, aber mit Preisen zwischen 5.000,00 und 10.000,00 Euro rutschen sie langsam in Preisregionen, die eingefleischte Hobbyisten bereit sind zu zahlen. Für den ersten Test eines 98“ TVs wählen wir genau die Mitte: Der brandneue Samsung 98Q80C kostet zwischen 6.000,00 und 7.000,00 Euro (UVP 7.999,00 Euro). Wieviel TV bekommt man für diesen stolzen Preis? Hier die Antworten:

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YouTube Thumbnail zum Samsung 98QC80C Videotest. Video-Review: Samsung 98“ Q80C Schau Dir unser ausführliches Video Review zum Samsung Jumbo TV an. Zum Video

Transport & Aufbau

Wenn man ihn nicht im Fachhandel kauft, wird so ein TV in einem riesigen Karton „frei Bordsteinkante“ geliefert. Da sollte man direkt  zwei oder drei starke Freunde parat haben, denn alleine bekommt man das „Monster“ nirgendwo hin.

Neben der Sperrigkeit und dem Gewicht muss so ein TV gleichzeitig wie ein rohes Ei behandelt werden, denn schon kleine Unachtsamkeiten können zu Beschädigungen am Chassis oder Display führen. Mit im Lieferumfang befindet sich der Stellfuß für Lowboards. Wer die elegantere Lösung der Wandmontage vorzieht, muss einen entsprechend ausgelegten Wandhalter erstehen und die Stabilität der Wand überprüfen.

Samsung 98QC80C im Karton mit Ekki und Bene
Zu zweit bekommen wir den Jumbo TV kaum die Rampe vom Lager hochgetragen.

Wichtig:
Transport und Montage bedürfen einer genauen Planung. Wer hier auf Nummer Sicher gehen will, der kontaktiert vorher einen AVITECTEN, der berät gerne und führt auf Wunsch auch die Lieferung, Montage, Inbetriebnahme und Einstellung durch. Dann musst Du Dich um nichts weiter kümmern und gehst kein Risiko ein.

Die Anschlüsse befinden sich allesamt auf der Rückseite des Gerätes und sind technisch auf dem neuesten Stand: HDMI2.1 bietet vor allem für Gaming zahlreiche nützliche Optionen, die von einem sagenhaft geringen Inputlag unterstützt werden.

Lediglich zwischen 6 und 12ms benötigt der Samsung TV bis zur Bildanzeige, wenn man zeitraubende Bildverbesserer deaktiviert. Damit ist er auch für anspruchsvollste Zocker als riesiger Gaming-Monitor geeignet!

Bedienung

Als Betriebsystem kommt Samsungs eigenes „Tizen“ zum Einsatz, das mittlerweile gut entwickelt ist. Es bietet alle relevanten Streaming Apps und reagiert schnell, ist aber in der Struktur an vielen Stellen unübersichtlich und sehr werbelastig. Das Niveau von LG WebOS oder Hisense Vidaa wird nach wie vor nicht ganz erreicht. Wem da Betriebssystem nicht gefällt, der kann natürlich mit wenig Aufwand via AppleTV, FireTV Stick & Co das Betriebssystem seiner oder ihrer Wahl nutzen.

Sehr gute Ergebnisse bei den Einstellmöglichkeiten: Über Farbtemperatur, Gamma bis hin zur Farbraumwahl samt Color-Management, beim Q80C ist alles dabei, was das Kalibrierherz begehrt. Dazu gibt es auch den mittlerweile obligatorischen Filmmaker Modus als gute Ausgangsbasis für weitere Bildoptimierungen.

Gesteuert wird das Ganze von einer dem Zeitgeist entsprechenden minimalistischen Fernbedienung nach Amazon FireTV Vorbild: Ein Steuerkreuz, die wichtigsten Shortcuts, das war es. Für unseren Geschmack etwas wenig, vor allem in Hinblick auf LinearTV, bei dem immernoch die direkte Kanalwahl per Zahlenblock am schnellsten ist. Immerhin lädt sich die Fernbedienung selbst über eine kleine Solarzelle auf der Rückseite, alternativ per USB-Anschluss.

Bildqualität

Wir kommen zur Bildqualität, die besonders spannend ist: Abgesehen von seiner Größe handelt es sich beim Q80C zu Gunsten des Preises nämlich nicht um ein HighEnd Modell, sondern eher um die Mittelklasse. Gibt es deshalb große Abstriche?

Leuchtdichte

Moderne Fernseher sollten über genügend Lichtreserven verfügen, um strahlende Highlights des HighDynamicRange Standards (HDR) abbilden zu können. Topmodelle erreichen hier mittlerweile Werte jenseits der 2000cd/m². Der 98Q80C ist von diesen Spitzenwerten weit entfernt, mit Peak-Leuchtdichten von 800cd/m² bei kleinen Highlights ist er aber gut für „Standard HDR10“, das bis 1000cd/m² definiert ist, gerüstet. Vor allem in Bezug zu seinem großen Bild ist er damit deutlich heller, als Projektionssysteme. Bei SDR Inhalten bietet er durchschnittlich bis zu 500cd/m², was ihn auch für hellere Wohnzimmer geeignet macht (wenn die Spiegelungen nicht zu stark sind).

Kontrast

Auch wenn der Hersteller es mit Bezeichnungen wie „QLED“ oder „FullArray“ gerne verschleiert, auch beim Q80C handelt es sich im Grunde um einen herkömmlichen LCD-Fernseher und LCD ist nach wie vor im nativen Kontrastumfang limitiert. So auch das Panel des Q80C, das über einen nativen Kontrast von 1400:1 verfügt. Um diese Limitierung auszugleichen, verfügt das Panel über eine zonenbasierte LED Hintergrundbeleuchtung, die entsprechend im Bild dimmen kann. Allerdings sind diese Zonen beim Q80C auf ca. 100 limitiert, so dass die einzelnen Zonen recht groß sind. Kleine helle Objekte können so nicht so deutlich voneinander getrennt werden und viele Highlights sind von einer Aura (Halo) umgeben.

Dennoch ist der Inbildkontrast mit gut zu bewerten. Problematisch wird es eher bei der Gesamtdynamik, die vor allem bei bildfüllenden Dunkel / Hell – Wechseln zum Tragen kommt. Hier muss die LED Beleuchtung stark dimmen, was zu einem sichtbaren Bildpumpen führt. Dies lässt sich auch nicht abstellen und stört dunkle Filmszenen teilweise signifikant, der native Kontrastumfang des Panels ist einfach zu gering.

Farbdarstellung

Die Anforderungen an einen TV hängen von der Nutzung ab: Normales TV-Schauen und die meisten Spiele kommen mit dem herkömmlichem SDR Farbraum BT709 aus, hochwertige Spielfilme und Serien erfordern inzwischen den originalen Kinofarbraum DCI P3.

Wie eigentlich inzwischen jeder TV am Markt, erreicht der 98Q80C problemlos die „klassische“ TV Norm und trifft den erforderlichen Farbraum recht genau. Ab Werk ist allerdings seine Farbtemperatur (Weißbalance) zu kühl eingestellt, was man im Bildmenü ausgleichen kann.

Auch beim Farbraum erkennt man die einfachere Bauweise: Trotz „QLED“ wird der DCI P3 Farbraum nur zu 90% abgedeckt, das ist die untere Grenze der Kompatibilität. Durch die gute Leuchtkraft wirken die Farben aber kräftig und (wo gewollt) auch intensiv.

Schärfe

Die Schärfe wird von der nativen Auflösung, der Bildwiederholfrequenz und der Signalverarbeitung bestimmt. Wir haben alles untersucht: Mit einer nativen 4K Auflösung ist der Q80C bestens gerüstet und kann noch so kleine Details perfekt darstellen. Auch bei 98“ reicht die 4K Auflösung, das menschliche Auge auszureizen, eine 8K Auflösung ist nicht notwendig. Mit 120Hz Bildwiederholfrequenz ist das Display auch zu einer sehr hohen Bewegungsschärfe in der Lage, was sich vor allem bei 120Hz Zuspielung (Gaming) bezahlt macht.

Bei Videomaterial kann eine Zwischenbildberechnung aktiviert werden, diese ist aber sehr anfällig für Artefaktbildung und nicht auf dem Top-Niveau wie z.B. bei Sony. Alles in allem bietet der Q80C eine gute Schärfe, erreicht aber kein Referenzniveau.

LCD-Artefakte

Bei LCD Fernsehern entscheiden auch bauartbedingte Nebeneffekte über die Bildqualität, hier die wichtigsten:

Die Ausleuchtung ist weitgehend homogen es gibt aber einen sichtbaren Helligkeitsabfall zu den Rändern hin, der bei besonders hellen Bildinhalten auffallen kann.

In dunklen Szenen kann es zu „Clouding“ kommen (helle Wolkenbildung), aber wesentlich unauffälliger als bei vielen anderen Modellen von Samsung.

Ein signifikanter „Dirty Screen“ Effekt ist uns auch bei Sportübertragungen nicht aufgefallen, es gabt keine störenden Strukturen bei unserem Testsample.

Highlights in dunklen Szenen sind von „Halos“ umgeben (siehe Kapitel Kontrast).

Die Halo-Effekte des Samsung 98 Q80C sind nicht nur bei Testbildern sondern auch im Filmbetrieb zu sehen.

Bei Wechseln von dunklen auf helle Szenen und umgekehrt, ist das Nachregulieren der Hintergrundbeleuchtung sichtbar (Helligkeitspumpen).

Mit dem Blickwinkel ändert sich die Farbintensität. Dies kann bei kürzeren Betrachtungsabständen sichtbar werden: Sitzt man am Rand, so erscheint die eine Bildhälfte farblich kräftiger, als die andere.

Samsung 98 Q80C: Veränderungen der Farben durch seitlichen Blickwinkel wird gezeigt anhand der Wiese eines Fußballplatzes.

Das stark spiegelnde Panel reflektiert Licht aus allen Richtungen, was sich vor allem in dunklen Szenen störend bemerkbar macht. Man sollte dies bei der Installation unbedingt berücksichtigen.

Die starke Spiegelung des Displays vom Samsung 98 Q80C im Filmbetrieb.

Alles in allem sind die Nebeneffekte noch im tolerablen Rahmen, zeigen aber, dass es sich nicht um ein HighEnd Modell handelt. Vor allem Spielfilme werden in ihrem Look beeinflusst.

Ton

Zu einem TV gehört auch der passende Ton, dafür sind wie immer Lautsprecher integriert. Durch die enorme Bildbreite des TVs ist auch der Abstand zwischen den Lautsprechern entsprechend groß, was der räumlichen Abbildung zu Gute kommt. Durch das schlanke Design wirkt der Ton aber bei Spielfilmen und Musik etwas dünn, für normales TV ist er mehr als ausreichend. Für echten Kinoklang empfehlen wir eine große Soundbar oder ein externes Surround System.

Der Samsung 89 Q80C zeigt ein farbenprächtiges Bild.

Fazit

Der Samsung 98“ Q80C zeigt, dass auch Jumbo-TVs nicht mehr unbezahlbar sein müssen. Mit ihm gelingt tatsächlich der Sprung von „Fernseher“ in Richtung „Heimkino“. Gegenüber klassischen Beamern und LaserTVs ist er zweifelsohne noch alltagstauglicher im Einsatz, vor allem beim Gaming und TV-Schauen in sehr hellen Wohnzimmern. Aber man sieht auch, dass für den günstigeren Preis diverse Abstriche in der Bildqualität gemacht werden müssen, die bei kleinere TV Modellen so nicht mehr sein müssen.

Solltest Du Dich für einen XXL-TV wie den Samsung 98Q80C interessieren, kontaktiere jederzeit eines unserer AVITECT Studios in ganz Deutschland und Luxemburg. Wir beraten Dich gerne bei der Auswahl, der Integration und der Montage. Auch Pakete (TV inkl. Halterung und Lieferung) sind möglich.

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