4.3 Farben
Bei den Farben gibt es aufgrund der unterschiedlichen Lichtquellen signifikante Unterschiede. Laser oder LED, wer macht das Rennen?
In Sachen Heimkino gibt es einen wichtigen Grundsatz: Bildgröße ist durch nichts zu ersetzen, also durch noch mehr Bildgröße. Die technischen Möglichkeiten dafür wachsen ebenso, doch welche ist die beste? In diesem Special vergleichen wir zwei Technologien….
Viele der AVITECTEN installieren Heimkinos seit Jahrzehnten und stets galt dabei: Nicht die Technologie, sondern das Ergebnis zählt! Die Technik ist nur Mittel zum Zweck und je weiter sie sich entwickelt, umso maßgeschneiderte kann die Lösung werden.
Wichtig bei einem Heimkino ist die Bildgröße: Bis vor wenigen Jahren konnten die notwendigen Bilddiagonalen von 2,5m und mehr ausschließlich mit Beamern erzeugt werden, mit all ihren Vorteilen, aber auch Nachteilen. Alltagstauglich geworden ist das Großbild dann durch die Laser TVs, Ultrakurzdistanzprojektoren, die mit Spezialscreen tagestauglich geworden und dank Laserlichtquelle genauso langlebig wie herkömmliche Flat-TVs sind.
Ausgerechnet die klassische TVs (LCD) konnten über Jahrzehnte in Sachen Größe in bezahlbaren Preisregionen nicht mithalten, im Vergleich zu Heimkino wirken sie wie Briefmarken, Kinofeeling kommt da nicht auf. Doch das hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert: 70“… 80“…. Nun sind wir bei 98“ Zoll angekommen, der Größe, wo man wirklich von Großbild reden kann. Mit Preisen zwischen 4.000 Euro und 10.000 Euro sind sie zwar immer noch teurer, aber für mehr Leute bezahlbar.
Im Aufbau gibt es grundlegende Unterschiede: Ein Laser TV ist eine Art Beamer, der aus wenigen Zentimetern ein riesiges Bild auf einen speziellen Tageslichtscreen projiziert, dank Laserlichtquelle hell und langzeitstabil. Der Laser TV wird dazu auf ein Lowboard gestellt, der Screen in der richtigen Höhe dazu an die Wand montiert. Bei den bezahlbaren FlatTVs wie dem Samsung handelt es sich hingegen um klassische LCD-TVs mit LED Hintergrundbeleuchtung.
Das bringt im Aufbau seine individuellen Vor- und Nachteile: Der Laser TV wiegt nur wenige Kilogramm, das Gleiche gilt für den Screen. Beides kann man ganz einfach und bequem bis ins Wohnzimmer bringen und dort in Ruhe aufbauen. Bei der Screenmontage muss man aber sehr gewissenhaft messen und präzise sein, damit dieser gerade und auf richtiger Höhe hängt.
Beim herkömmlichen TV hingegen besteht die Schwierigkeit darin, den riesigen 70kg schweren aber sehr empfindlichen Fernseher sicher durch Türen, über Treppen, durch die Räume zu bringen und auf dem Standfuß oder an der Wand zu montieren. Unter drei Personen sollte man das gar nicht erst versuchen, sonst ist das Beschädigungsrisiko zu hoch.
–> Einen Gewinner gibt es in dieser Disziplin nicht, in beiden Fällen ist anzuraten: Lasst Euch vorher bei einem AVITECTN beraten, welche Lösungen und Vorgehensweisen hier möglich sind. Gerade die Montage wird oft unterschätzt.
Was macht einen echten TV aus? Die meisten werden spontan antworten: Fernsehtuner, Programmspeicher, Fernbedienung. Heutzutage kommen noch Internetanschluss (WLAN) und smartes Betriebssystem hinzu. Der Samsung 98Q80C hat das natürlich alles, mit Tizen hat Samsung sogar sein eigenes Betriebssystem, das zwar leistungsfähig, aber recht unübersichtlich und auch für unseren Geschmack zu werbelastig ist.
Bei dem Samsung Q90C liegt ein eher billig anmutender Infrarotgeber im FireTV Look bei, aber immerhin „solar powered“. Durch die Betriebssysteme ist auch die Bedienung vergleichbar und wird durch den Hersteller und nicht die Produktgattung bestimmt.
Bleiben die Einstellmöglichkeiten: Auch hier geben sich beide Parteien keine Blöße: Beim Samsung Q90C sind alle wichtigen Parameter mit an Bord, ebenso bei allen guten LaserTVs. Eine komplette Bildkalibrierung ist immer möglich, entsprechende Filmmaker Modi bei den neuen Modellen mit an Bord. Einige LaserTVs bieten sogar Dolby Vision, was der Samsung aus politischen Gründen vermeidet, aber andere 98“ TVs am Markt haben auch dies.
–> Auch hier wollen wir keinen Sieger oder Verlierer küren, zu nah sind beide Varianten beieinander.
Bisher sieht es noch fast so aus, als ob es „Jacke wie Hose“ ist, wofür man sich entscheidet, aber schließlich kommt es ja auch auf die Bildqualität an. Die untersuchen wir erst einmal objektiv mit Messungen:
TopTVs erreichen inzwischen mehrere Tausend cd/m² und erfüllen damit die HDR Standards recht großzügig. Aber beim 98Q80C handelt es sich ja nicht um ein Topmodell, sondern ein Mitteklasse-TV, mit ca. 120 Zonen Backlight Array, was gerade bei der Größe auch recht große Beleuchtungsszonen bedeutet.
Unter realen Bedingungen bietet er eine Leuchtdichte von bis zu 800cd/m², was mehr als genug tagsüber für SDR ist und auch für HDR ausreichend Ressourcen bietet. Aber die Ausleuchtung ist nicht ganz gleichmäßig, zu den Rändern hin sieht man bei hellen Inhalten einen Helligkeitsabfall.
Gute Laser TVs sind nicht ganz so lichttstark, zudem ist die Helligkeit auch vom Screen abhängig. Gute Modelle erreichen ca. 600cd/m², was ebenfalls alles andere als dunkel ist. Der Samsung X90C erreicht ein strahlenderes Bild, dafür punktet der Laser TV aber mit einer gleichmäßigen Ausleuchtung.
–> Der Punkt Lichtleistung geht an die herkömmliche TV-Fraktion!
Gerade bei Spielfilmen abends stört dies. Dazu gesellt sich ein störendes Helligkeitspumpen bei Szenenwechseln zwischen Hell <-> Dunkel, weil der Panelkontrast von 1400:1 zu gering ist. Bei direkter Aufsicht ist der resultierende Schwarzwert aber sehr gut, auch bei Abdunklung des Raumes.
LaserTV erreichen nicht so ein tiefes Schwarz, weder tagsüber, noch bei Abdunklung abends, aber: Ihr nativer Kontrast ist bei guten Modellen doppelt so hoch (3000:1), so dass störendes Dimming-Pumpen verhindert werden kann.
Top Modelle in der Preislasse des Samsung TVs erreichen einen dynamischen Kontrast von über 10,000:1, ohne störende Nebeneffekte. Zudem ist der Screen entspiegelt, so dass man auch tagsüber nur das Bild sieht. Wer viel abends schaut, sollte allerdings eine dunklere Tapetenfarbe um den Screen wählen, denn viele Modelle leuchten einen „Trauerrand“ um den Screen herum.
–> Auch diese Disziplin entscheidet der TV für sich, wenn auch nicht so eindeutig, wie ma vielleicht vorab vermutet hätte.
Bei den Farben gibt es aufgrund der unterschiedlichen Lichtquellen signifikante Unterschiede. Laser oder LED, wer macht das Rennen?
Den herkömmlichen SDR Farbraum, der noch auf der guten, alten Röhrentechnik basiert und der bis heute für über 90% der Video- und TV-Produktionen genutzt wird, stellt beide Technologien vor keine Herausforderung. Beide decken den Farbraum zu 100% ab.
Bei dem originalen Kinofarbraum DCI P3, der für die meisten 4K Spielfilme (sowohl Bluray als auch Streaming) zur Verfügung steht, gibt es erste Unterschiede. Gute RGB-LaserTVs decken auch den Kinofarbraum komplett du erlauben so perfekte Kinofarben, wie im Original.
Der Samsung TV schafft diese Abdeckung trotz QLED nicht ganz, nur 89% des Kinofarbraumes werden erreicht. Das ist am unteren Ende, der Kompatibilität, führt aber auch zu einer ansprechenden, wenn auch nicht perfekten, Farbreproduktion des Kinooriginals.
Der Samsung TV schafft diese Abdeckung trotz QLED nicht ganz, nur 89% des Kinofarbraumes werden erreicht. Das ist am unteren Ende, der Kompatibilität, führt aber auch zu einer ansprechenden, wenn auch nicht perfekten, Farbreproduktion des Kinooriginals.
Bei BT2020 ist es schließlich eindeutig: Gute RGB-LaserTVs decken auch diesen komplett ab und erzeigen eine Farbenpracht, die man so noch nie im Heimkino zu Gesicht bekam. Der Samsung Q80C ist hingegen nicht kompatibel zu dem Farbstandard der Zukunft. Leider nutzen aber bisher nur wenige Titel diesen großen Farbraum konsequent aus (Planet Erde II, John Wick III).
–> Bei den Farben erringen (RGB) LaserTVs einen klaren Sieg: Sie erreichen in allen Normen eine perfekte Farbwiedergabe und beste Zukunftssicherheit. Dies bring gerade für Spielfilme Vorteile mit sich.
4K bzw. UHD ist zweifelsohne der Standard, wenn es um Schärfe und Details geht. Die Auflösung von rund 8 Megapixeln ist hoch genug, um unsere Sehschärfe komplett auszureizen und gleichzeitig bei der Datenmenge moderat genug, um zügig übers Internet übertragen zu werden.
Samsungs Q80C verfügt über die native 4K Auflösung und bildet entsprechendes Material pixelgenau ab. Gleichzeitig sind die Pixel klar voneinander getrennt, so dass sich eine maximale Randschärfe einstellt. Bei entsprechender UHD-Zuspielung bietet er die komplette Auflösung ohne Schwächen.
LaserTVs haben es nicht so einfach: Weil sie intern mit einem nur fingernagelgroßen Chip arbeiten, arbeiten sie „nur“ mit der nativen FullHD Auflösung, die anschließend durch Pixelshift vervierfacht wird. Das reizt im Ergebnis den UHD-Standard zu ca. 80% aus, auch LaserTVs erreichen eine sehr hohe Detailauflösung. Da aber auch noch Projektionsoptiken mit im Spiel sind, ist ihre Randschärfe nicht ganz so hoch, wie bei einem TV.
Bei der Bewegungsschärfe sieht es zunächst nach Patt aus: Sowohl LaserTVs als auch der Samsung Q80C arbeiten nämlich mit einer Bildwiederholrate von 120Hz. Allerdings zeigt die entsprechende Zwischenbildberechnung beim Samsung deutlich Schwächen mit Artefaktbildung und Bewegungsunschärfen. Gute LaserTVs haben hier meist eine bessere Signalverarbeitung mit besseren Ergebnissen.
–> Die Disziplin Auflösung entscheidet der Samsung Q80C aufgrund seiner nativen 4k-Auslösug für sich, auch wenn seine 120Hz-Signalverarbeitung zu wünschen übrig lässt.
Jede Technologie hat ihre eigenen, spezifischen „Nebenwirkungen“, die wir hier nicht unerwähnt lasse wollen:
Als LCD TV leider auch der Samsung Q80C unter typischem „Clouding“ (ungleichmäßige Ausleuchtung in homogenen Flächen), „Dirty Screen Effekt“ (leichte Flecken bei Kameraschwenks), Blooming (helle Aura um Highligts). Das Ausmaß ist aber noch im tolerablen Bereich. Am meisten stört das schon erläuterte Bildpumpen bei Helligkeitswechseln.
RGB Laser TVs kennen diese Effekte alle nicht, haben dafür aber ihre eigenen „Wehwehchen“: Das reine RGB-Spektrum sorgt für leichte Farbsäume bei starken Kontrastübergängen, in homogenen Flächen gibt es das typische „Laserspeckle“ ein Funkeln in den Farben Rot und Grün und als Single Chip Technologie zeigt sich bei empfindlichen Augen der „Regenbogeneffekt“.
Welche Artefakte jetzt für Ihre Augen am schlimmsten sind? Das können wir nicht beantworten, denn die Wahrnehmung ist hier hochgradig individuell. Am besten, Sie vergleichen persönlich bei einem AVITECTEN in der Nähe, der Sie diesbezüglich auch kompetent beraten kann.
Soweit die Mess – und Laborergebnisse, aber wie stehen diese in Bezug zur Praxis? Wir vergleichen typische Anwendungen:
Tagsüber schaut man meist im nicht abgedunkelten Wohnzimmer. Hier kann der Samsung Q80C durch seine höhere Lichtleistung sich besser durchsetzen, sein Bild wirkt strahlender und kontrastreicher. Das Bild des LaserTVs ist aber ebenfalls sehr ansehnlich und vollkommen frei von Spiegelungen.
Bei Sport zeigen sich die Ergebnisse ähnlich: Durch seine Strahlkraft ist der Samsung tagsüber ansprechender, auch wenn seine Bewegungsschärfe nicht auf dem Referenzlevel liegt. LaseTVs sind hier teilweise schärfer, aber gerade bei Sonnenlicht flauer in den Farben.
Beim Zocken ist der Samsung der klare Sieger: Er hat einen extrem niedrigen Inputlag (<10ms), eine gute Bildfrequenz (120Hz) und wichtige HDMI2.1 Features. Der Inputlag von LaserTVs liegt hingegen meist bei 20ms bis 30ms, sie unterstützen idR. keine 120Hz Zuspielung und auch nur wenig HDMI2.1 Features.
Abends bei Spielfilmen zeigen sich zwei vollkommen unterschiedliche Bildcharakteristiken: Das Projektionsbild des LaserTVs wirkt wie ein Kinobild: Komplett entspiegelt mit gleich bleibender Qualität aus allen Richtungen (je nach Screen). Originale Kinofarben und hohe Farbtreue. Kotrastempfinden wie im Kino. Der TV wirkt auf den ersten Blick zwar imposanter, aber im Laufe der Zeit werden Kino-untypische Nebeneffekte (s.o.) augenscheinlich, das Bild ist aggressiver, digitaler.
Zum Bild gehört auch der Ton weshalb jeder TV und LaserTV über integrierte Lautsprechersysteme verfügt. Der Ton des Samsung 98Q80C profitiert von der schieren Panelgröße, die einen große Abstand zwischen den beiden Lautsprechern rechts und links bewirkt (über 2m). Allerdings raubt die flache Bauweise Volumen, so dass die Klangkulisse zwar räumlich groß, aber gleichzeitig dünn klingt. Die meisten LaserTVs bieten aufgrund ihrer Tiefe hier einen ausgewogeneren Frequenzgang mit mehr Bass und Volumen, aber nur die Topmodelle erreichen eine breite Bühne, weil hier die Lautsprecher näher beieinander sind. Die meisten LaserTVs erreichen die Qualität einer Mittelklasse-Soundbar.
Unser differenzierte Vergleich zeigt: Auch mit dem neuen Mitspieler „Flat TV“ bei den großen Bildbreiten gibt es nach wir vor keinen klaren Sieger. Der TV macht das Großbild zwar alltagstauglicher, vor allem i hellen Räumen, hat aber auch mit technischen Limitationen zu kämpfen, die hier anders gelagert sind, als beim LaserTV, der wiederum abends seine Stärken besser ausspielen kann.
Welche Variante für wen am besten geeignet ist, hängt von der Nutzung, den Raumbegebenheiten, dem persönlichen Empfinden und dem Budget ab. Wer das individuelle Optimum anstrebt, der lässt sich am besten von einem AVITECTEN ausführlich und objektiv beraten (mit Live Demo), denn wie bereits erläutert: Bei AVITECT steht ausschließlich die beste Lösung im Interesse des Kunden im Vordergrund, nicht die verwendete Technologie dahinter… Machen Sie einen unverbindlichen Termin, wir freuen uns auf Sie!