„Gut Ding will Weile haben“: Jetzt ist es endlich fertig und erhältlich, unser „Cine4Home Contrast Master Tuning, made by AVitect“ für den Epson LS11000 und LS12000, in diesem Special zeigen wir die finalen Ergebnisse.
Unsere Ankündigung, das altbewährte Farbfiltertuning für den Epson LS11000 und LS12000 wieder aufleben zu lassen, ist auf viel Resonanz gestoßen: Trotz Sommerwetters erreichten unsere Videos und Artikel dazu in kurzer Zeit viele Tausend Interessenten und die Nachfrage reißt nicht ab. Ein paar Hürden waren noch zu nehmen, doch jetzt haben wir die Produktionsreife erreicht und sind der Meinung, dass die Verbesserungen sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen können.
In diesem Artikel kannst Du genau nachlesen, was wir beim Tuning machen, wie sich das Tuning auswirkt, und wie der praktische Nutzen im realen Betrieb sich sichtbar macht, alles im Vergleich zwischen „getuneten“ und „ungetuneten“ LS11000/12000.
Der wohnzimmerfreundliche LS11000 hat vieles, was für ihn spricht: Er ist extrem flexibel, sehr hell, viel Bildschärfe, tolle Farben und natürlich das wohnzimmerfreundliche weiße Design. Hauptschwäche des Epsons LS11000 ist aber sein nativer Kontrast, der je nach Kalibrierfähigkeiten lediglich zwischen 1300:1 und 1700:1 liegt.
Außerdem ist sein Schwarzwert nicht nur gräulich und vernebelt dunkle Filmszenen, sondern weist auch noch einen massiven Blaustich auf. Das ist für einen Beamer dieser Preisklasse eigentlich nicht wünschenswert.
Unter Ausreizung aller Lichtreserven, können wir den Kontrast auf 2500:1 steigern (je nach Zoom bis 3000:1), aber das Bild wird extrem grünstichig.
Hier kommt jetzt unser Filter ins Spiel: Mit ihm korrigieren wir den maximalen Weißpegel rein optisch und halten so den kompletten Kontrast. Eine entsprechende Kalibrierung der Graustufen sorgt im zweiten Schritt für eine adäquate Farbwiedergabe.
In der Summe ist der Filter-kalibrierte LS11000 so hell, wie ein gut kalibrierter, verfügt aber über einen dunkleren Schwarzwert und vor allem über ein neutraleres Schwarz mit weniger Farbstich.
In diesem Vergleich sehen wir die Unterschiede. Wer es nicht glaubt: Einfach einen AVITECTEN in der Nähe besuchen und mit eigenen Augen überprüfen. Vor allem dunkle Szenen zeigen einen deutlich geringeren Grauschleier auf und werden endlich ansehnlich. Aktiviert man das Dimming, so steigt es den Dynamikumfang in sehr dunklen Szenen auf rund 10,000:1.
Soweit schon bekannt, wenden wir uns nun dem großen Bruder LS12000 zu:
Durch die direkte Verwandtschaft mit weitgehend identischem Chassis, lag es nahe, auch den LS12000 zu tunen. Von Haus aus weist er dank verbesserter Polarisationsfilter im Lichtweg einen deutlich höheren nativen Kontrast auf, als der LS11000: Gut kalibrierte Geräte erreichen ca. 4000:1 bis 4500:1 nativen Kontrast, rund dreimal so viel, wie der LS11000. Im direkten Vergleich sehen wir den Unterschied in dunklen Szenen recht deutlich, in hellen Szenen erzeugen beide Geräte nahezu identische Bildergebnisse.
Aus diesem Grund greifen viele Interessenten zum LS12000, weil sie die bessere Performance in dunklen Szenen nicht missen wollen. Nun haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen getuneten LS11000 mit einem ungetuneten LS12000 zu vergleichen.
Wie man sieht, hat der LS11000 ein gehöriges Stück aufgeholt. Ein Unterschied im Schwarzwert ist zwar noch vorhanden, aber selbst im direkten Vergleich, fällt der LS11000 nicht mehr so gravierend ab, kann in vielen Teilbereichen sogar mithalten. In Anbetracht des deutlichen Preisunterschiedes von über 1.000 Euro kommen hier schon einige ins Grübeln, zumal der LS11000 im wohnzimmerfreundlicheren Weiß daher kommt. Außerdem verringert sich der Unterschied im nicht Streulicht optimierten Wohnzimmer mit Kontrastleinwand noch weiter.
Um den Abstand wieder zu wahren, tunen wir jetzt den LS12000: Sein Schwarzwert ist zwar dunkler, aber auch er weist von Haus aus einen störenden Blaustich auf, den es zu vermindern gilt: Auch beim LS12000 haben wir das native Weiß ermittelt und unseren Farbfilter so angepasst, dass er das Maximalweiß rein optisch ohne großen Kontrastverlust ausgleicht.
Der Aufwand lohnt sich: Der native Kontrast liegt nach dem Tuning durchschnittlich bei 7100:1, ein deutlicher Gewinn. Unter Einsatz des Laserdimmings durchbrechen wir sogar die 40,000:1 Marke, ohne dass störendes Bildpumpen zu verzeichnen ist.
Wir verbessern insgesamt den Schwarzwert von „gut“ auf „sehr gut“, ohne Helligkeit zu verschenken. Damit steigt der LS12000 in die Liga auf, die man von wesentlich teureren Modellen gewohnt ist.
In unserem direkten Vergleich mit dem getuneten LS11000 kann der LS12000 seine Stärke wieder ausspielen: Sein Schwarzwert ist nun endlich so dunkel und mit vermindertem Blaustich, dass er nicht mehr stört. So machen auch Nachtszenen Spaß!
Soweit die Ergebnisse, an diese Stelle wollen wir ein paar Details zum Tuning verraten, ein kleiner Blick hinter die Kulissen sozusagen. Diese zeigen auch, mit wieviel Aufwand das Tuning verbunden ist, wenn man es richtig macht:
Hier sehen wir die Ringfassungen, die von unserem „Herr der Ringe“ aus massiven Aluminiumrohren gedreht werden. Hier kommt es auf Zehntel an, denn schon kleine Abweichungen können für einen zu strammen oder zu lockeren Sitz sorgen.
Ein Problem der neuen LS-Serie war der geringe Abstand zwischen Objektiv und Staubschutz. Er gab uns nicht genügend Platz für das Glaselement. Dünneres Glas wäre zu empfindlich und zu spiegelnd gewesen. Lange haben wir gegrübelt und schließlich die Lösung gefunden: Unser Spezialring wird nicht aufgesteckt, sondern in das Chassis des Projektors, vor dem Staubschutz eingeklemmt. Dafür ist die untere Hälfte mit einem elastischen Band versehen.
Nach einiger Tüftelei ist es uns gelungen, dass der Filter bombenfest hält: Selbst wann man den Beamer auf dem Kopf hält und schüttelt.
Nach all diesen Entwicklungen konnte der Filter in Serie gehen, was wegen der Materialbeschaffung und Metallbearbeitung immer eine gewisse Vorlaufzeit hat!
Unser eigentliches Filterglas ist über die Jahre weit entwickelt und ausgereift. Verwendet werden nur höchstwertig entspiegelte Materialen mit einem Transmissionsgrad von über 99%, damit kein Lichtverlust entsteht. In dieser neuesten Version nutzen wir ein noch härteres Glas, was die Kratzempfindlichkeit weiter verringert und die Reinigung somit erleichtert. Auch der UV Schutz hat sich verbessert, was aber bei einem LCD Projektor zweitrangig ist (da dieser schon über UV Filter in seinem Inneren verfügt).
Erwähnenswert ist die Tatsache, dass wir nicht nur einen einzigen Farbton produzieren, sondern viele Nuancen. Der Grund hierfür liegt in der Serienstreuung der Beamer, die wir mit unterschiedlichen Farbtönen präziser ausgleichen können.
In unsere Werkstatt werden Filterring und Glaselement miteinander verheiratet und fertig ist der Korrekturfilter. Aufgrund der vielen Handarbeit, der höchstwertigen Materialien und begrenzten Stückzahl, alles „made in Germany“, ist der Preis stolz, aber dennoch extrem fair.
Abschließend muss der Filter noch mit einem Beamer verheiratet werden: Dazu wird der Projektor erst einmal ausgepackt, aufgebaut und in Betrieb genommen. Dabei untersuchen wir ihn direkt auf gängige Mängel wie Unschärfen, Farbflecken, Staub, Lüfterdefekt, etc. Im nächsten Schritt wird das maximale, native Weiß aktiviert und die Farbtemperatur messtechnisch erfasst. Hier kommt besagte Serienstreuung ins Spiel. Verschiedene Filter werden vermessen, bis zur „Punktlandung“, wenn möglich.
Anschließend erfolgt die Kalibrierung auf den Filter, um ein stimmiges Bild bei maximalem Kontrast und bestmöglichem Schwarzwert zu erzielen. Fünf Modi werden dabei programmiert.
Das ist der Modus, den wir für Spielfilme empfehlen: Er reizt den Beamer am besten aus und ist so abgestimmt, dass auch SDR Aufnahmen einen glaubwürdigen HDR Charakter erhalten und vielfach sogar näher am Kino-Original sind, als bei einem stur nach SDR Norm kalibrierten.
Für alle Fans von Normen und niedrigen DeltaE Abweichungen ist unser SDR Modus, der auf die gute alte BT709 Norm abgestimmt ist. Auch für TV Material gut geeignet.
Der HDR Modus ist selbsterklärend für HDR-Inhalte reserviert, auch hier reizen wir den Beamer möglichst maximal aus.
Der Gaming Modus ist auf eine helle und farbenfrohe Darstellung mit guter Durchzeichnung getrimmt. Ein Teil der Signalverarbeitung ist deaktiviert, um eine geringeren Inputlag zu erzeugen.
Schließlich noch unser „Soap Opera“ Modus mit heller Darstellung für Serien, Shows und Sport, auch unter Restlichtbedingungen.
Nach all den Einstellarbeiten wird der Projektor wieder säuberlich mitsamt seinem Filter verpackt, die Einstellwerte beigelegt und dem stolzen Neubesitzer überreicht.
Preise Contrast MasterTuning inklusive Gerät.
Im Moment nur in Verbindung mit dem Epson zu bekommen.
Unser bewährtes Farbfiltertuning feiert übrigens tatsächlich schon sein 20-jähriges Jubiläum, bereits 2003 haben Karsten Becker und Ekki Schmitt (der bescheidene Autor dieses Berichtes) es als Service ins Leben gerufen. Und bis heute ist es das am meisten diskutierte Tuning überhaupt, über das man ebenso lang vieles Richtiges aber auch Falsches im Netz lesen kann. Ein Tipp von uns dazu: Wieviel das Tuning bringt, wird man nicht allein anhand der Werte oder Diskussionen im Netz erkennen, sondern ausschließlich bei einer persönlichen Vorführung.
Deswegen: Termin in unseren Studios vereinbaren und einer der Ersten mit dem neuen Tuning sein!
Bei den AVITECTEN kann man stets unverbindlich einen herkömmlich sehr gut kalibrierten Beamer mit einem getuneten vergleichen und so wirklich mit eigenen Augen sehen, was das Tuning zu leisten vermag oder auch nicht. Wir laden daher wirklich jeden herzlich dazu ein, sich ein eigenes, unvoreingenommenes Bild zu machen. Nicht umsonst hat sich unser Service über 20 Jahre trotz aller „Kriegserklärungen“ erfolgreich behauptet… 😉
Nein, wir ruhen uns natürlich nicht auf unseren Lorbeeren aus, sondern haben wegen der besonderen Ausgangssituation der LS-Serie noch eine Tuning-Variante entwickelt, die für alle Fans des besonders tiefen Schwarzwertes interessant sein könnte.
Wie bereits erläutert, dient das Farbfiltertuning zur Maximierung des möglichen Kontrastes bei Verbesserung des Schwarzwertes. Dabei passen wir den Filter auf das native Weiß des Bildes an, das im Falle der Epson einen deutlichen Grünüberschuss aufweist.
Dementsprechend ist der Filter rötlich / magenta gefärbt, um gezielt den Grünpegel zu minimieren. Dadurch wird nicht nur der Schwarzwert allgemein dunkler, der massive Blaustich der LS Serie in Schwarz wird dadurch verringert.
Allerdings ist der Blauüberschuss in Schwarz deutlich höher, als in Weiß und so stellte sich bei unseren Entwicklungen eine zweite Option: Was, wenn man den Filter nicht vornehmlich auf den Weißpegel, sondern auf den Schwarzpegel optimiert? Also mit dem Filter gezielt für ein neutrales und dunkleres Schwarz sorgt?
Gesagt, getan und tatsächlich: Mit einer stärkeren Orange-Tönung gelang es uns, den Schwarzwert beider Modelle maximal zu verbessern und neutral zu trimmen, so dass dunkle Szenen noch einmal sichtbar an Plastizität gewinnen.
Aber wie bei allem gibt es bei dieser konsequenten Schwarzwertoptimierung einen Preis, der zu bezahlen ist: Er liegt nicht im Kontrast (der bleib maximal optimiert, wie oben dokumentiert), sondern in der Lichtausbeute: Ein so speziell auf Schwarzwert getuneter LS-Projektor erreicht im Schnitt 1500 Lumen, also nicht so viel wie normal getunete oder kalibrierte mit 1900 Lumen. Allerdings ist das immernoch eine gute Ausbeute und daher für alle Fans von möglichst gutem Schwarzwert und / oder Installationen mit kleineren Leinwänden eine interessante Alternative. Wir werden dieses spezielle Black Level MasterTuning ebenfalls bei den AVITECTEN vorführbereit halten, so dass Du Dir ein eigenes Bild machen kannst.
Preise Black Level MasterTuning inklusive Gerät.
Im Moment nur in Verbindung mit dem Epson zu bekommen.
