Die zweite Generation der RGB-Laser-Frontprojektoren:
Der Hisense C2 Ultra im Avitect-Test

Mit der Einführung der RGB-Laser-Technologie in Laser-TVs hat sich die Projektionstechnik in puncto Farbqualität und Helligkeit deutlich weiterentwickelt. Nun findet diese Technologie auch ihren Weg in Frontprojektoren. Hisense geht mit der C2-Serie einen innovativen Weg, indem das Unternehmen die Vorteile von RGB-Laserlichtquellen in kompakte und erschwingliche Geräte integriert. Im Fokus dieses Specials steht das Topmodell der zweiten Generation, der Hisense C2 Ultra.

Ein neuer Standard in der Frontprojektion?

RGB-Laser-Frontprojektoren sind eine kleine Revolution in der Heimkino-Welt. Mit ihrer enormen Helligkeit und ihrem erweiterten Farbspektrum heben sie die Bildqualität farblich auf ein neues Niveau. Hisense hat die Technologie nicht nur für High-End-Produkte genutzt, sondern sie gezielt in erschwinglichere Modelle gebracht. Der C2 Ultra ist ein Paradebeispiel für diese Strategie und zielt auf eine breite Nutzergruppe, die sowohl Leistung als auch Bedienfreundlichkeit sucht. Doch bei all den Vorteilen der neuen Lichtquelle gibt es auch Nachteile, die wir hier ebenfalls objektiv darstellen wollen.

Der erste Eindruck: Kompakt und durchdacht

Beim Auspacken des Hisense C2 Ultra fällt zunächst das kompakte und hochwertige Design ins Auge. Der Projektor ist bereits vormontiert und mit praktischen Details wie einem drehbaren Fuß ausgestattet. Trotz seiner Größe bringt er einiges an Gewicht mit, was seine stabile Verarbeitung unterstreicht. Die Anschlussmöglichkeiten sind umfassend: Zwei HDMI- und USB-Ports, ein LAN-Anschluss sowie ein optischer SPDIF-Ausgang bieten eine hohe Konnektivität. Auch WLAN ist für die Smart-Funktionen integriert. Ein Nachteil ist das externe Netzteil, das durch sein kurzes Kabel die Montage etwas erschweren kann.

Nur Begrenzte Flexibilität bei der Aufstellung

Bei der Platzierung zeigt der C2 Ultra auf den ersten Blick eine solide, wenn auch nicht perfekte Performance. Sein Zoom-Bereich ist großzügig, aber auf eine kurze Distanz zur Leinwand optimiert. Das bedeutet, dass er in kleineren Räumen gut eingesetzt werden kann, während größere Räume eine Herausforderung darstellen könnten. Ein optischer Lens-Shift fehlt, was eine präzise Ausrichtung erschwert. Digitale Korrekturen wie die automatische Trapezverzerrung sind zwar vorhanden, aber nicht immer zuverlässig. Daher empfiehlt sich der manuelle Einstellungsweg, der jedoch schnell von der Hand geht.

Grundsätzlich befindet sich die Objektivmitte auf Höhe der unteren Bilkante. Würde man ihn an der Decke montieren, würde die Raumhöhe die Oberkante des Bildes festlegen, weil es keine Korrekturmöglichkeitn gibt. Aber diese Frage stellt sich in der Praxis gar nicht, denn derzeit ist eine Deckenmontage gar nicht möglich: Hauptproblem sind die mangelnden Gewindeaufnahmen auf der Unterseite, hier befindet sich nur ein einzelnes Stativgewinde. Ein Aufhängen an einer einzelnen Schraube ist aber sicherheitstechnisch unverantwortbar: Die Schraube oder das Gewinde könnten brechen oder sich druch Vobrationen durch den integrierten Subwoofer lösen und es gäbe in diesem Fall keine Zweitsicherung. Wahrscheinlich gibt es aus diesem Grund auch keine Deckenhalterung von dem Hersteller Hisense.

Auch das feste Netzteilkabel ist für eine Deckemontage viel zu kurz. Die Avitecten arbeiten gerade an einer Lösung zu dem Problem, aber noch hat unser Sicherheitshalter nicht die Serienreife erreicht.

Für die sichere Deckenmontage ungeeignet: Auf der Unterseite befindet sich nur ein einziges Gewinde für eine Stativschraube.

Beim Hisense C2 handelt es sich also um einen reinen Tischprojektor, der bei Bedarf auf- und wieder abgebaut werden muss.

 

Bedienung

Die Benutzerführung des Hisense C2 Ultra ist durchweg positiv zu bewerten. Das Betriebssystem “Vidaa”, das von den Hisense Laser-TVs übernommen wurde, ist schnell, intuitiv und bietet zahlreiche Apps.

Die Reaktionszeit ist beeindruckend, und die Vielzahl an Einstellmöglichkeiten im Einstell-Menü lässt kaum Wünsche offen. Von der Helligkeit über die Farbbalance bis hin zu Kontrast und Schärfe kann alles präzise angepasst werden.

Gesteuert wird alles von einer sehr hochwertigen Fernbedienung aus Metall mit guter übersichtlicher Struktur.

Der C2 wirkt in der Bedienung wesentlich moderner, als viele Heimkinoprojektoren der etablierten Beamer-Marken. Hier kann er druchaus als Vorbild dienen.

 

Bildqualität: Extreme Farben, Kalibrierung ab Werk unzureichend

Die Stärke des Hisense C2 Ultra liegt klar in seiner Bildqualität. Mit einer maximalen Helligkeit von 3000 Lumen ist er selbst in hellen Umgebungen einsetzbar. Allerdings erreicht er diese Lichtleistung nur mit einem massiven Grünstich, der eine akkurate Farbgebung unmöglich macht. Ohne Grünstich erreicht er ca. 2300 Lumen bei extrem intensiven Farben. Er ist einer der ersten bezahlbaren Heimkinobeamer, der den vollen BT2020 Farbraum erreicht. In Sachen Helligkeit ist er damit sicherlich Referenz seiner Preisklasse.

So farbenprächtig und beeindruckend die RGB-Laserprojektion auch auf den ersten Blick ist, auf den zweiten Blick gibt es Probleme. Für den großen Farbraum gibt es derzeit noch keine passende Software (Filme oder Serien), so dass man dieses Potenzial derzeit kaum nutzen kann. Stattdessen müssen kleinere Farbräume wie der Kinofarbraum DCI P3 oder der BT709 Farbraum für herkömmliches SDR Material (FullHD) eingesetzt werden.

Messtechnisch sehen die Farbräume gut aus, aber der Schein trügt

Messtechnisch ist der Hisense C2 zwar auf beide Videonormen kalibriert, doch mangels passender Farbalgorithmen entspricht die Farbdarstellung auf der Leinwand nicht dem, was die Messgraphen versprechen: Das Bild ist gelbstichig und in vielen Teilen übersättigt. Nur mit großem Aufwand, kann man die Farben in den Griff bekommen, eine Perfektion ist nicht möglich. Dies ist im Grunde aber nicht der Fehler der RGB Laseretechnik, sondern fehlender Kalibrierprogramme.

Beim Kontrast zeigt der Projektor ebenfalls Schwächen. Der native Kontrast liegt bei 1500:1, was zu einem eher milchigen Schwarzwert führt. Zwar hilft eine Dimming-Funktion, dunkle Szenen besser darzustellen, allerdings reagiert sie nicht in Echtzeit, was in schnellen Bildwechseln auffällt. Hier bleibt Verbesserungspotenzial, insbesondere durch die Integration von Echtzeit-Dimming-Technologien. Beim Einsatz im Wohnzimmer in Verbindung mit einer Kontrastleinwand wird der absolute Schwarzwert aber zweitrangig.

In Sachen Schärfe liefert der Projektor überzeugende Ergebnisse. Die Optik sorgt für ein klares Bild bis in die Randbereiche, und moderne Signalverarbeitungsalgorithmen wie Zwischenbildberechnung und Schärfeverbesserung erhöhen die Bildqualität zusätzlich. Auch wenn es sich beim C2 Ultra um einen sogenannten eShift-Projektor handelt, der Pixel verschiebt, erreicht er eine Schärfe, die nicht weit von nativen 4K-Projektoren entfernt ist.
In der Summe gelingt dem Hisense C2 Ultra ein sehr helles und farbenfrohes Bild mit sehr guter Schärfe und Detailauflösung, bei der allerdings die Farbtreue auf der Strecke bleibt. Auch der Schwarzwert erreicht nur Mittelmaß.

 

Gaming
Mit HDMI 2.1 und seiner hohen Helligkeit ist der C2 Ultra auch für Gaming bestens geeignet. Hier kommt es auf Farbgenauigkeit auch nicht so an, wie bei Spielfilmen oder Serien. Im Spielemodus beträgt der Input-Lag etwa 50 Millisekunden, was für Gelegenheitszocker ausreicht.

Durch Aktivierung eines speziellen Turbomodus kann der Wert auf 38 Millisekunden reduziert werden. Für anspruchsvollere Spieler steht außerdem die Möglichkeit zur Verfügung, bei Full-HD-Auflösung mit 120 Hz zu spielen, was den Input-Lag nochmals auf 20 Millisekunden senkt. Das sind alles gute Werte, aber keine Referenz.

Ton

Wirklich überzeugen kann der Ton des Projektors: Hisense hat hier mit JBL zusammengearbeitet, um ein Lautsprecherset mit integriertem Subwoofer zu entwickeln.

Der Klang ist kraftvoll und füllt den Raum gut aus, auch wenn er nicht mit einem echten Surround-System mithalten kann. Für alltägliche Anwendungen und spontane Filmabende ist die integrierte Audio-Lösung jedoch mehr als ausreichend.

Fazit: Ein beeindruckender Schritt in die Zukunft der Projektion

Der Hisense C2 Ultra zeigt eindrucksvoll, wie leistungsfähig und vielseitig moderne und kompakte RGB-Laser-Frontprojektoren sein können. Mit seiner überragenden Helligkeit, lebendigen Farben und durchdachten Bedienung setzt er neue Maßstäbe als Gelegenheitsbeamer dür alle Fälle. Unter Heimkinogesichtspunkten hat er aber unübersehbare Defizite in der Farbtreue und im Schwarzwert.

Für Nutzer, die ein Universalgerät suchen, das sowohl für Filme, Gaming als auch für alltägliche Anwendungen geeignet ist, bietet der C2 Ultra eine ausgezeichnete Wahl. Hisense beweist mit diesem Modell, dass die Zukunft der Frontprojektion in der RGB-Laser-Technologie liegt – und dass diese schon heute für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden kann. Wer hingegen anspruchsvoller ist, wartet, bis die Kinderkrankheiten beseitigt sind, oder bis wir unsere spezielle Tuning-Version samt Deckenhalter fertig entwickelt haben. Wenn es soweit ist, werden wir es an dieser Stelle veröffentlichen.

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