Epson EH-TW9400 auf weißem Grund

Ein Evergreen? Das Geheimnis seines Erfolges!

Wie allgemein üblich bei Unterhaltungselektronik, geht die technische Entwicklung sehr schnell voran: Mehr Auflösung, mehr Farben, mehr Helligkeit, mehr Kontrast, etc., etc.. Dies gilt auch für Beamer: In der Regel werden Projektoren-Modelle alle zwei Jahre durch Nachfolger ersetzt, um technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Epson EH-TW9400 auf einem Tisch

Doch diese Regeln gelten offenbar nicht für einen bestimmten Heimkinobeamer aus dem Hause Epson: Der Epson EH-TW9400 befindet sich bereits im fünften Jahr und trotzt ohne jedes technische Update der gesammelten Konkurrenz, denn bis heute ist er einer der beliebtesten Heimkinoprojektoren und führt die Verkäufe im Fachhandel weiter in seiner Preisklasse von rund €2700.- mit an. Offensichtlich hat Epson bei diesem Gerät vieles richtig gemacht. Was ist das Geheimnis seines Erfolges? Wo ist der TW9400 immernoch führend? Wo ist er inzwischen veraltet? Lohnt sich der Kauf tatsächlich noch? Wir geben die Antworten:

In diesen Domänen ist der Epson EH TW9400 immernoch „State of the Art“

Man mag es kaum glauben, aber es gibt einige Bereiche, in denen der TW9400 auch nach fünf Jahren führend ist, wir zeigen sie auf und erläutern sie:

1) Projektionstechnik

Seit dem Beginn der Ära der Digitalprojektoren haben sich drei Projektionstechnologien durchgesetzt: DLP (Digital Light Processing), LCOS (Liquid Crystal on Silicon) und LCD (Liquid Crystal Display). Im Heimkinobereich hat Epson mittlerweile quasi ein Monopol auf die LCD Technologie, weil Konkurrenten wie Sony und Sanyo sich aus dem Geschäft zurückgezogen haben.

Marco Marino vor weißem Grund

Bis dato hat die LCD Technologie viele Vorteile: Als 3Chip Technologie ist sie frei von Artefakten wie Regenbogeneffekt, Rauschen, Blitzen etc, ist also besonders Augenfreundlich. Außerdem ist sie sehr lichtstark bei gleichzeitig hohem Kontrast, ein großer Vorteil gegenüber DLP. Im Vergleich zu LCOS hingegen ist LCD wartungsarm und günstiger. Aus diesen Gründen ist LCD im Heimkinosegment bis dato sehr beliebt bei anspruchsvollen Großbidfreunden.

2) Aufstellungsflexibilität

Experten sagen „Ein Raum, in dem ein TW9400 nicht platziert werden kann, den gibt es nicht!“.

Abstandstabelle Epson EH-TW9400

Tatsächlich ist der TW9400 bis heute die absolute Referenz in Sachen Aufstellung: Extrem großer Zoom, extrem großer doppelter Lensshift und das auch noch alles voll elektrisch mit Speichermöglichkeit für verschiedene Bildformate (Lens Memory). Das findet man sonst nur bei viel teureren HighEnd Beamern.

Oliver Salden vor weissem Hintergrund

Schon alleine durch seine flexible und bequeme Installation zieht er in viele Wohnzimmer ein, weil er sich dem Raum anpasst und nicht umgekehrt.

3) Lautstärke

Ein Heimkino Beamer darf nicht zu laut sein, damit er den Filmton nicht durch Dauerrauschen stört. Dies ist gar nicht so einfach, denn gleichzeitig muss ein moderner Heimkinobeamer auch sehr hell sein, was viel Kühlleistung erforderlich macht. Epson gelingt diese Balance sehr gut: Im Eco Modus ist er hervorragend leise und auch bei hoher Lichtleistung hält sich die Lautstärke im vertretbaren Rahmen. Seitdem Sony sein Leisewunder HW65 vom Markt genommen hat, gehört der TW9400 mit zur Referenzklasse.

4) Service

Ja, auch der Service gehört mit zur Qualität eines Projektors und hier gibt sich der japanische Elektronikriese keine Blöße: Kaputte Projektoren werden meist großzügig repariert, indem die gesamte Lightengine samt Elektronik getauscht wird. So wird „Flickwerk“ vermieden und weiteren Problemen vorgebeugt. Auf Wunsch und gegen moderaten Aufpreis kann die Hersteller-Garantie zudem um ein Jahr verlängert werden.

5) Bedienung und Einstellmöglichkeiten

Beamer müssen für eine maximale Performance besonders gewissenhaft konfiguriert werden. Dies ist aber nur möglich, wenn entsprechend präzise Einstellmöglichkeiten vorhanden sind. Beim TW9400 ist zweifelsohne alles mit an Bord, was man braucht und alle Einstelloptionen funktionieren auch so, wie sie sollen (das ist keine Selbstverständlichkeit). Die Menüstruktur ist dabei schnell und übersichtlich und die Fernbedienung hervorragend.

6) Kontrast

Ein gut eingestellter TW9400 ist in Sachen Kontrast nach wie vor die Referenz seiner Preisklasse: Einen nativen Kontrast zwischen 6000:1 und 10,000:1 (filtergetuned) bietet kein anderer Mittelklasse Heimkinobeamer am Markt. Das erlaubt einen guten Schwarzwert ohne Nebelschleier in dunklen Szenen. Eine dynamische Blende gibt es auch, sie ist aber nicht zwingend notwendig. Auch der Inbildkontrast liegt mit über 400:1 (ANSI Schachbrett) auf Referenzlevel. Der hohe Kontrast trägt einen Großteil zum Erfolg des TW9400 bei.

7) Farbdarstellung

Echte 3-Chip Farbmischung, sehr gute Werksabstimmung, präzise Kalibriermöglichkeiten, diese Zutaten sind der Garant für Bestnoten bei der Farbdarstellung.

Farbraum Diagramm

Tatsächlich gehört die Farbpräzision des TW9400 mit zu den besten am Markt, da sie auch feinste Abstufungen und Verläufe erlaubt. Auch bei DCI P3 Farbraum kann der TW9400 Perfektion Dank eines internen Farbfilters gewährleisten, wir raten aber zu Gunsten der Helligkeit zu einem Betrieb ohne, dafür mit individueller Farbraum-Korrektur.

In diesen Domänen kann der Epson TW9400 noch mithalten, gehört aber nicht (mehr) zur Referenz

Obige Referenzliste ist für einen so „alten“ Beamer wie dem TW9400 beeindruckend, vor allem in Bezug zur Bildqualität. Es gibt aber auch Bereiche, in denen der TW9400 noch nie oder nicht mehr zur Referenz gehört, aber dennoch solide arbeitet…

1) Lichtleistung

Als der TW9400 auf den Markt kam, war seine Werksangabe von 2600 Lumen Lichtleistung beeindruckend hoch. Und auch die nach der Kalibrierung verbleibenden 1800 Lumen maximal waren zweifelsohne mit das Hellste, was man damals in dieser Preisklasse bekam. Auch heute sind diese Werte noch überdurchschnittlich gut, aber so manch andere Modelle in der selben Preisklasse erreichen doch inzwischen mehr: Vor allem die laserbasierenden Generationen bieten inzwischen Lichtleistungen von 2000 bis 3000 Lumen bei korrekter Farbgebung und das auch noch über einen viel längeren Zeitraum. In Sachen „Lichtkanone“ hat der TW9400 inzwischen Positionen eingebüßt.

2) Auflösung

Seit einigen Jahren ist „4K“ bzw. „UHD“ Auflösung auch bei Beamern ein Muss, profitiert doch das große Projektionsbild besonders von den acht Megapixeln. Doch nach wie vor sind Projektoren mit nativer 4K Auflösung sehr kostspielig und nicht in der Preisklasse des TW9400 zu finden. Stattdessen kommt ein nativer FullHD Chip (2K) zum Einsatz, dessen Pixel mit einem Aktuator anschließend optisch „geshiftet“ werden, sequentiell wird so die Auflösung erhöht.

EShift Grafik mit Pfau

Moderne Systeme schieben die Pixel viemal und erreichen so die volle 4K Auflösung. Der Epson TW9400 verschiebt aber nur zweimal und erreicht so nur eine Pixelverdopplung, das entspricht nicht der vollen 4K Auflösung. Dementsprechend ist seine Detailauflösung zwar sehr gut, aber nicht auf dem Niveau der aktuellesten Beamer-Generation. Durch seine sehr gute optische Schärfe macht er diesen Nachteil aber teilweise wieder wett.

3) HDMI Schnittstellen / Input Lag

Auch der HDMI Standard hat sich weiter entwickelt, aktuell ist die Version „2.1“. Sie bringt unter anderem auch Vorteile für Gamer in Sachen Bildfrequenz und Input Lag. Der Epson TW9400 besitzt seinem Alter entsprechend nur HDMI2.0, so dass diese Features nicht implementiert sind. Die maximale Bildwiederholrate die er annimmt, liegt bei nur 60Hz, viele aktuelle Beamer sind da mit 120Hz oder sogar 240Hz (bei FullHD) flexibler. Aber auch der TW9400 verfügt schon über einen Gaming-Mode und erreicht mit ihm einen Input Lag von guten 25ms, weshalb er in dieser Kategorie immernoch mithalten kann.

4) UHP Lampe als Lichtquelle

Gerade bei der Lichtquelle gab es in den letzten Jahren große Fortschritte: Sukzessive wurde die herkömmliche UHP-Lampe als Lichtquelle von Laser und neuerdings auch LCD abgelöst. Alle neuen Heimkinomodelle der gehobenen Preisklasse eines TW9400 bieten heutzutage Laser oder LED. Mehr Licht, weniger Stromverbrauch und eine längere Lebensdauer sind die ausschlaggebenden Gründe für den Wandel.

Epson Beamer Lampe
Epson ELPLP89

In dieser Hinsicht mag der TW9400 mit seiner herkömmlichen Lampentechnologie zwar etwas veraltet wirken, aber dennoch ist der Nachteil nicht so groß, wie vermutet: Einerseits bietet seine spezielle Epson „E-Torl“ Lampe auch nach heutigen Maßstäben eine gute Lichtausbeute (siehe oben), andererseits hat Epson den Ersatzteilpreis auf aktuell lediglich €130.- gesenkt.

Marco Marino vor weißem Grund

Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 3000 Stunden ist der TW9400 mit seinen Lampen weiterhin sehr wirtschaftlich.

In diesen Domänen ist der Epson TW9400 nicht mehr ganz zeitgemäß

Bis hierhin macht der TW9400 eine gute Figur ohne gravierende Schwächen. Aber auch an ihm nagt schließlich der Zahn der Zeit und so gibt es auch einige Aspekte, in denen er mit dem Gros der aktuellen Heimkinobeamer nicht mehr ganz mithalten kann:

1) Bewegungsschärfe

So scharf der TW9400 auch wegen seines guten Objektives sein mag, bei Bewegungen verliert er deutlich an Präzision.

MEMC Bild mit Pferden

Das liegt einerseits an seiner in die Jahre gekommenen LCD-Generation, die beim Bildaufbau eine gewisse Trägheit zeigt (Reaktionszeit), andererseits an der wenig leistungsfähigen Zwischenbildberechnung (MEMC).

2) HDR Darstellung

„High Dynamic Range“ (HDR) soll dem Dynamikumfang der Wirklichkeit näher kommen. Dafür braucht es ein möglichst perfektes Schwarz und eine extrem hohe Maximalhelligkeit. Bei beidem kann ein Beamer mit einem modernen Flat-TV nicht mithalten, weshalb für ihn die HDR-Darstellung besonders schwierig ist.

Mann auf dem Mars

Abhilfe schafft hier eine dynamische HDR-Anpassung, entweder durch eine intelligente Signalverarbeitung, oder voraufgezeichnet per HDR10+ oder DolbyVision. Der TW9400 verfügt über keines von beiden und arbeitet rein statisch. Aufgrund seiner guten Helligkeit und seines guten Kontrastes gelingt ihm trotzdem eine gute Abbildung, aber im direkten Vergleich zu Beamern mit dynamischem HDR werden seine Defizite sichtbar.

3) Keine 4K Zwischenbildberechnung

Schon bei seinem Erscheinen war das Fehlen einer 4K-Zwischenbildberechnung ein Manko, das nach all den Jahren nicht kleiner wurde. Ausnahmslos jeder Heimkinobeamer dieser Preisklasse bietet heutzutage eine leistungsfähige 4K-Zwischebildberechnung, diesbezüglich hat der TW9400 einen signifikanten Nachteil.

Luminance Tabelle

Doch nicht jeder mag die flüssige Darstellung von Spielfilmen („Soap Opere Effect“) und 24p-Quellen werden immerhin ordnungsgemäß wiedergegeben.

4) Kein smartes Betriebssystem

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal, das bei aktuellen Heimkinoprojektoren dieser Preisklasse fast schon Standard ist, betrifft Streaming & Apps. Der TW9400 verfügt über keinerlei smartes Betriebssystem und keine Netzwerkfähigkeit, so dass er grundsätzlich auf externe Zuspieler angewiesen ist. Aber zu Zeiten von Apple TV und FireTV Stick für kleines Geld ist dies kein Defizit, das man nicht leicht ausgleichen könnten.

Fazit

Schaut man sich die Stärken und Schwächen des TW9400 an, so wird schnell deutlich, wieso er auch heute noch so beliebt ist: Seine Stärken liegen vor allem in Bereichen, die vielen Großbildfans besonders wichtig sind, während viele Schwächen „verziehen“ werden können. Bei der Signalverarbeitung von 4K und HDR Inhalten kommt er aber zunehmend unter Druck.

Epson EH-TW9400 Pro und Contra Liste

In dieser Tabelle erhalten Sie noch einmal einen einfachen Überblick über die Performance des TW9400. Ob er zu ihrem persönlichen Anwendungsprofil (noch) passt? Das finden Sie am besten selbst heraus bei einem persönlichen Vorführtermin bei einem AVITECTEN in Ihrer Nähe, zu dem wir Sie jederzeit herzlich einladen!

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