3D-Tonformate
Auro 3D – Dolby Atmos – DTS-X im Heimkino

Wir zeigen, wie man die beste Performance erreicht!

Einleitung

3D Audio sind ein wichtiger Bestandteil des modernen Heimkinoerlebnisses und auch der großen öffentlichen Kinos. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Tonformaten, die das Klangerlebnis und die Immersion bei Filmen, Serien und auch Spielen verbessern, ja gar auf ein ganz neues Level heben können. Einige der bekanntesten 3D Tonformate sind Dolby Atmos, DTS:X und IMAX Enhanced sowie Auro 3D. Während früher noch ein 5.1 Dolby Surround System das Maß der Dinge im heimischen Wohnzimmer war, ziehen mittlerweile immer mehr Lautsprecher in die Heimkinos ein, um ein maximal realistisches Sound-Erlebnis zu erhalten.

Insgesamt bieten Dolby Atmos, DTS:X und IMAX Enhanced eine immersives Klangerlebnis, das dem Zuschauer das Gefühl gibt, Teil des Films zu sein. Wenn Sie ein Heimkino haben oder planen, eins einzurichten, sind diese Tonformate eine großartige Möglichkeit, das Klangerlebnis zu verbessern.

Doch die vielen Formate und auch Lautsprecherlayouts, die dafür benötigt werden, sind alles andere als leicht zu händeln und bedürfen einiges an Planung und Know-how. Deshalb möchten wir in diesem Beitrag zunächst darüber aufklären, was 3D Tonformate eigentlich sind, was benötigt wird, um im Heimkino in deren Genuss zu kommen und der wichtigste Punkt: Wie erhalte ich die beste Performance?

Was ist 3D Sound und was macht es so besonders?

3D Sound bietet eine immersivere Klangerfahrung als ein traditionelles 5.1-Surround-Sound-System, indem er den Klang über und um den Zuschauer herum verteilt.

3D-Tonformate im Heimkino funktionieren, indem sie Klangquellen räumlich im Raum, anstatt sie auf einzelne Lautsprecher platzieren. Dies wird erreicht, indem eine objektorientierte Klangverarbeitungstechnologie verwendet wird, die es dem Zuhörer ermöglicht, den Klang in einer räumlichen Art und Weise zu erleben, wie es mit bisherigem kanalbasiertem System nicht möglich war.

Bei einer bis dahin gängigen 5.1 oder 7.1 Tonspur ohne 3D Tonformat war es üblich, einen Toneffekt einem Lautsprecherkanal zuzuordnen. Das heißt, der Toningenieur musste ein vorbeifahrendes Auto oder einen über den Kopf fliegenden Hubschrauber auf einen oder mehrere Lautsprecher legen und über die Pegelverschiebung wurde die Objektbewegung erzielt. Somit war ein Soundeffekt immer genau auf die Lautsprecheranzahl beschränkt, in der der Film abgemischt wurde. Ob Sie dann 5. 1., 7.1 oder 9.1.4 daheim hatten, spielte keine Rolle, da die Kanalinfos nur für fünf Lautsprecher plus den LFE .1 Kanal vorhanden waren.

Mit den 3D Tonformaten hat sich das Grundprinzip an einer wichtigen Stelle geändert, wodurch sich mittlerweile theoretisch unendlich viele Lautsprecher nutzen lassen.

Doch wo ist der größte Unterschied zwischen kanalbasiert und objektbasiert?

Bei einem Tonformat wie Dolby Atmos beinhaltet die Tonspur keine Informationen über die Lautsprecher Kanäle, wie es bei den kanalbasierten Formaten war, sondern Objekte im dreidimensionalen Raum. Stellen Sie sich dafür ein Koordinatensystem mit X, Y, Z-Achse vor, in dem Sie jetzt einen Hubschrauber kreisen lassen. Spielen Sie einen Film mit Dolby Atmos Ton ab, werden lediglich die Koordinaten der Soundeffekte an den AV-Receiver oder die Vorstufe übermittelt.

Dieser muss dann anhand der verfügbaren Lautsprecher versuchen, diese 3D Objekte im Raum zu platzieren. Ja, sie denken richtig! Je mehr Lautsprecher man dafür zur Verfügung hat, umso weniger Lücken entstehen im System und der klang wird realistischer.

Der große Vorteil bei diesen Formaten liegt in der Freiheit der Anzahl der Lautsprecher. Sie haben bereits die Möglichkeit, mit zwei zusätzlichen Lautsprechern zum bestehenden 5.1 System zu starten. Mit einem 5.1.2 System ist zumindest eine Wiedergabe von Dolby Atmos, DTS:X und IMAX Enhanced möglich. Das Thema Auro 3D ist da noch etwas spezieller, aber dazu später mehr.

Insgesamt bieten 3D Tonformate also immense Vorteile gegenüber den klassischen 5.1 und 7.1 Surroundsystemen. Zusammenfasst erhält man:

Bei einem 3D Tonformat werden die Metadaten als Vektoren im Koordinatensystem gespeichert

Eine realistischere Klangumgebung

3D Sound erzeugt eine dreidimensionale Klanglandschaft, die dem Zuschauer das Gefühl gibt, Teil des Films zu sein.

Mehr Klangquellen

3D Sound ermöglicht es, Klangquellen unabhängig voneinander zu steuern, was eine größere Anzahl und Dichte von Klangeffekten ermöglicht.

Bessere Positionierung von Effekten

3D Sound ermöglicht es, Klangeffekte genauer im Raum zu positionieren, was eine verbesserte räumliche Wahrnehmung sowie eine realistischere Klangerfahrung mit sich bringt.

Breiteres Klangfeld

3D Sound erweitert das Klangfeld über den traditionellen 5.1-Surround-Sound hinaus, was ein besseres Klangerlebnis für den Zuschauer und vor allem für mehr Zuhörer bietet.

Dolby Atmos
Der Kinostandard

Starten wir mit dem wohl bekanntesten 3D Soundformat, und zwar Dolby Atmos.

Dolby Atmos ist ein innovatives Klangformat auf Basis des bis dahin vorherrschenden Kinostandard Dolby True HD, das das Heimkinoerlebnis und auch öffentliche Kinos revolutioniert hat. Es bietet eine dreidimensionale Klanglandschaft, die den Klang über und um den Zuschauer herum verteilt. Das Resultat ist eine immersive Klangerfahrung, die das Eintauchen in den Film, die Serie oder auch moderne Videospeile ermöglicht.

Doch wie genau funktioniert Dolby Atmos?

Die Dolby-Atmos-Technologie erlaubt, wie eingangs erwähnt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren bzw. Lautsprechern. Anders als die rein kanalbasierten Surround-Formate, wozu auch die Basis Dolby True HD gehört, können im Datenstream vektorbasierte, / objektbasierte Metadaten im Koordinatensystem für bewegte Objekte eingebunden werden. Diese Koordinaten werden dann von dem AV-Receiver bzw. Vorstufe oder Prozessor in Abhängigkeit zu der Anzahl der installierten Lautsprecher und der jeweiligen eingemessenen Lautsprecheraufstellung berechnet.

Die Grundlage eines Dolby Atmos Systems ist eine Erweiterung der vorhandenen Lautsprecher aus einem Surroundsystem. Die minimalste Konfiguration im Heimkino gemäß der Dolbyspezifikation ist hierbei ein 3.1.2 Layout, d. h. Links, Center, Rechts mit einem Subwoofer für den LFE (Low Frequency Effect) Kanal sowie zwei Deckenlautsprecher leicht vor der Sitzposition. Für ein vollständiges Dolby Atmos Setup werden entweder bis zu vier Lautsprecher an der Decke wie in der Grafik zu sehen positioniert oder die bisherigen Lautsprecher des Heimkinosystems durch sogenannten „Dolby Atmos enabled Speakers“ ergänzt.

Dolby Atmos Enabled Speaker für Stand- und Regallautsprecher

Diese sind zum Nachrüsten besonders beliebt, da der Installationsaufwand sehr gering ausfällt. Hier werden spezielle Lautsprecher auf die Stand- oder Regallautsprecher aufgesetzt, welche dann gegen die Decke strahlen.

7.1.4 Dolby Atmos Layout nach Vorgabe

Die daraus resultierende Reflexion soll dann die sonst zu präferierenden Deckenlautsprecher ersetzen. Wir empfinden diese Lösung mehr als Kompromiss… hier müssen diverse Parameter wie Deckenhöhe, Sitzabstände, Lautsprecherposition etc. Berücksichtigt werden, damit dieses Setup einen wirklichen Mehrwert bietet. Für wen eine Installation in oder an der Decke keine Möglichkeit darstellt, ist aber bei entsprechender Beratung und Planung vom Profi auch mit dieser Lösung einen Schritt näher am perfekten Tonerlebnis.

Durch die Erweiterung des Lautsprechersets wird eine realistische Simulation von häufig in Filmen anzutreffenden Effekten wie Regen, Hubschraubern oder anderen über Kopf Effekten möglich. Vorteil an dieser Stelle: Dolby Atmos ist zu älteren bestehenden Systemen wie 5.1 oder 7.1. abwärtskompatibel.

Doch wie bekomme ich Dolby Atmos ins Heimkino? Bei Blu-ray-Discs dient für eine Atmos-Abmischung ein 7.1-Klangbett mit eingebetteten Objekten als Ausgangskonfiguration, in dem Objekte einzeln bewegt werden. Für die Wiedergabe ist maximal eine Konfiguration von 11.1.8 vorgesehen, was im Heimkino nur in den seltensten Fällen umsetzbar ist, aber dazu später mehr.

7.1.4 Dolby Atmos Layout nach Vorgabe

Dolby Atmos-Informationen werden dann im Dolby-TrueHD-Codec als Metadaten über einen AV-Receiver wiedergegeben, ohne Atmos-Konfiguration wird Gewöhnliches 7.1 oder 5.1 wiedergegeben, wodurch dieses System abwärtskompatibel ist.

Wenn Sie ein vollständiges, spezifikationsgetreues Dolby Atmos System daheim genießen wollen, sollten Sie sich bei der Planung auf die Installation von Deckeneinbau oder Aufputz Lautsprecher einstellen. Welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, finden Sie in unserem Lautsprecher Ratgeber 2023.

Wenn dies für Sie nicht infrage kommt, ist DTS:X vielleicht die bessere Wahl für Ihr Heimkino!?

DTS:X

Das aus dem Hause DTS (Digital Theater Systems) stammende DTS:X ist die aktuelle Version der Soundexperten aus den USA. Spätestens mit dem Film Jurassic Park von 1993 setzte DTS ein Zeichen in Sachen Tonformate für Surroundsound. Gegenüber dem Wettbewerber Dolby versprach man mehr Dynamik, Bass und Auflösung. Die technischen Möglichkeiten dieses Tonformats waren auf dem Papier der damaligen Konkurrenz zwar überlegen, jedoch mussten die Studios auch entsprechenden Content liefern. Das Ergebnis finden Sie heute noch auf vielen DVDs und Blu-Rays. Es gibt in Summe deutlich mehr DTS-Tonspuren auf DVDs und Blu-Rays als Dolby Digital. Ob diese immer besser klingen, ist stark vom Film abhängig.

Es bleibt am Ende des Tages immer eine Frage des Produzenten. Daher gibt es sowohl fantastische DTS-Tonspuren als auch Dolby Digital Tonspuren. Anders als damals, wo sich das Lautsprecher-Layout von DTS und Dolby nicht unterscheidet, sieht es bei den 3D Tonformaten nun anders aus…

Während Dolby Atmos auf Deckenlautsprecher über den Köpfen der Zuschauer setzt, arbeitet DTS:X überwiegend mit sogenannten Front und Rear High Lautsprechern, die am oberen Ende der Wand montiert und in Richtung der Zuhörer ausgerichtet bzw. angewinkelt werden. Die Idee dahinter ist laut den DTS-Entwicklern eine bessere Homogenität zwischen den unteren und oberen Lautsprechern. Ein entsprechendes Layout gibt es unterhalb zu sehen.

DTS:X 7.1.4 Layout in einem Yamaha AV-Receiver

Mittlerweile gibt es zudem die DTS:X Pro Version, die eine deutlich flexiblere Positionierung der Lautsprecher ermöglicht. Hierbei kommen zudem noch Deckenlautsprecher genauer über der Sitzposition zum Einsatz. Die Basis für das Heimkino bildet auch wie bei Dolby Atmos ein 3.1.2 Layout. Darüber hinaus arbeitet DTS:X ebenfalls objektbasiert und kann nahezu mit unendlich vielen Lautsprechern ausgebaut werden. Bei der Einmessung des Lautsprechersystems berücksichtigt der AV-Receiver oder die Vorstufe, ob es sich um an der Wand oder an der Decke montierte Lautsprecher mit entsprechenden Winkeln handelt, wodurch das DTS:X System sehr unkompliziert einzusetzen ist. Im öffentlichen Kino gibt es jedoch kaum DTS:X Installationen ebenso wie Software in Form von Filmen und Serien für das Heimkino.

Hier hat sich dieses Mal das Dolby Atmos System durchgesetzt, was primär auf die Verbreitung der Filme zurückzuführen ist und nicht auf die Qualitätsunterschiede der beiden Systeme.

IMAX Enhanced

Die Firma IMAX, bekannt von den großen Kinosälen mit gigantischen Leinwänden, bietet zudem seit 2019 ein eigenes Format für Filme an, namens IMAX Enhanced. Hier werden neben besonderer Bildparameter wie vertikal vergrößerte Bilddarstellung (ähnlich dem 16:9 Format normaler TVs) auch besondere Anforderungen an den Ton gelegt. Dabei wurde entgegen des vorherrschenden Kinostandards nicht auf Dolby Atmos, sondern aus DTS:X gesetzt. Somit ist IMAX Enhanced kein eigner Tonstandard, sondern nur eine Summierung von verschiedenen Formaten. Diese finden aber primär im Heimkino Verwendung, achten Sie daher darauf, dass Ihr AV-Receiver über entsprechende Lizenzen bzw. Logos wie im folgenden Bild verfügt.

Am besten hören Sie sich die verschiedenen Systeme einmal bei einem Fachhändler ihrer Wahl vor Ort an und bilden sich eine eigene Meinung. Dabei sollten Sie das nächste Tonformat auf jeden Fall mit berücksichtigen …

Auro 3D
und die Auromatik

Kommen wir nun zum dritten und letzten Tonformat im Bereich 3D Sound, von dem Sie sicherlich schon einmal gehört haben, sofern Sie sich auf den einschlägigen YouTube-Kanälen und Websites umgeschaut haben. Die Rede ist von Auro 3D aus den bekannten Galaxy Studios.
Das System-Konzept von Auro-3D wurde im Jahr 2005 von Wilfried Van Baelen, dem Geschäftsführer und Gründer der Galaxy Studios in Belgien und Auro Technologies, entwickelt. Das Format wurde 2006 erstmals einem breiten Publikum von Toningenieuren auf der Society Messe in Paris vorgestellt. Die ersten Prozessoren beinhalteten das 9.1 und das 10.1-Konzept. Ja, Sie lesen richtig. Hier fehlt die dritte Zahl beim Layout.

Das liegt daran, das Auro sich zwar als 3D Sound versteht, aber im Gegensatz zu DTS:X und Dolby Atmos nicht objektbasiert arbeitet, sondern kanalbasiert mit einem komplett eigenen Verfahren, was aber als Mehrwert gegenüber 5.1 oder 7.1 System die Klangkulisse deutlich nach oben erweitert und ein viel einhüllenderes Erlebnis im Heimkino ermöglicht. Die maximale Konfiguration von Auro 3D ist momentan 13.1 bzw. 7.1.6.

Auro-3D ist um drei Tonschichten wie in der gezeigten Grafik unterhalb aufgebaut. Diese bestehen aus dem schon lange bestehenden „Surround Sound“ (auf Kopfhöhe; bestehend aus herkömmlichem 5.1 oder 7.1), „Height“ (englisch Höhe; werden im 30°-Winkel zum Kopf angebracht) und „Overhead Ceiling“ oder bei Auro auch häufig als „Voice of God“ bei der 10.1 Konfiguration bezeichnet Dabei fügt die „Height“-Schicht dem herkömmlichen 5.1 sowohl lokalisierbare Geräusche als auch durch Reflexion einen natürlichen Klang hinzu. Insgesamt ähnelt der Aufbau sehr stark dem DTS:X Aufbau ist aber aufgrund der fehlenden Metadaten in Form von vektorbasierten Soundeffekten weniger flexibel, was die Winkelung anbelangt.

Auro 3D Layer

Die Daten für „Height“ werden während der Mischung in einen standardmäßigen 5.1. Surround Format gespeichert. Auro-3D decodiert die notwendigen Daten für die „Height“-Channels dann während der Wiedergabe. Die Höhenlautsprecher werden dazu immer in einer Flucht mit den darunter liegenden Grund-Lautsprechern des 5.1 Systems positioniert. Hier werden die Effekte auf einer Achse in die Höhe gezogen, wodurch das Klangfeld wie im Schaubild mehr einer Kuppel gleicht.

Auro 3D erfreut sich in der Heimkinoszene schon seit Jahren großer Beliebtheit dank seiner hervorragenden Auromatic, welche als Upmixer für normale 5.1, 7.1 oder gar reinen Stereosignalen dient. Somit können Sie immer in den Genuss von einer einhüllenden Klangkulisse aus allen Lautsprechern kommen, egal welches Material Sie gerade zuspielen. Das Thema Upmixing betrachten wir im Bereich Software aber noch mal genauer. Die Auromatic ist das Kaufargument für Auro 3D, denn stand heute gibt es nur ein paar Filme und einige Musik CDs mit nativer Auro 3D Tonspur.

Im konventionellen öffentlichen Kino hat Auro bis dato noch keine Premiere feiern können, was wie sie sich schon denken können, daran liegt, dass es für jedes der bisher genannten Tonformate eigene Anforderungen an die Aufstellung und Anordnung der Lautsprecher sowie deren Winkelung angeht. Womit wir zu dem Thema Anforderungen kommen, wenn Sie eines oder im Idealfall mehrere der genannten 3D Tonformate bei sich im Heimkino implementieren wollen.

Benötigte Hardware und Software

Um das Erlebnis 3D Sound in den eignen vier Wänden genießen zu können, bedarf es einiger Komponenten, Installationsarbeiten und auch entsprechendes Softwarefutter in Form von Filmen, Serien und Videospielen. Wir möchten an dieser Stelle einen Überblick geben, was hier genau benötigt wird, damit auch bei Ihnen demnächst die Effekte über die Köpfe fliegen …

Hardware

Bevor wir uns dem eigentlichen Material der Wiedergabe widmen, müssen wir zunächst die entsprechende Hardware installieren. Diese beginnt zunächst mit dem Decoder für die Tonformate in Form eines passenden AV-Receivers oder Vorstufe. Dabei sollten Sie schon früh genug wissen, wie viele Lautsprecher Sie verbauen wollen und welche Tonformate Sie nutzen wollen. Insgesamt lässt sich sagen, dass Sie mindestens einen 7- Kanal AV-Receiver oder eine entsprechend zertifizierte Soundbar benötigen, um ein minimales Layout von 3.1.2 bzw. 5.1.2 realisieren zu können. Es ist jedoch ratsam, direkt Ihre finale Konfiguration zu planen, da eine schrittweise Erweiterung mit vielen Änderungen bei der Platzierung der Lautsprecher einhergeht. Und niemand mag einen Schweizer Käse aus Bohrlöchern an der Wohnzimmer- oder Kinodecke.

Der Denon X3800H bietet volles 3D Tonformat zum Eintiegspreis

Sollte daher ein klassisches Setup mit einem AV-Receiver für Sie nicht in Frage kommen, bieten sich folgende Soundbars an, die wir in einem extra Beitrag näher untersucht haben.

Bei den 7-Kanal fähigen AV-Receivern können Sie dann wählen, ob Sie mit einem 7.1 Layout mit Surround Back Lautsprechern arbeiten wollen oder diese beiden Kanäle für die Deckenkanäle für 3D Sound verwenden wollen. Wir können hierbei klar Letzteres empfehlen.

Aktuelle Modelle mit 7 Kanälen und Dolby Atmos sowie DTS:X Unterstützung wären hier:

Yamaha: RX-V6A, RX-A2A, RX-A4A

Denon: X1700H, X2800H, S970H

Marantz: Cinema 70, Cinema 60

Wenn Sie ein größeres Setup auf Basis eines 7.1 Systems haben wollen oder mit 4 Deckenlautsprechern sowie Auro 3D gehen wollen, bedarf es schon Geräten mit 9 Kanälen und auch Endstufen.

Empfehlenswerte Modelle mit 9 Kanälen für ein 5.1.4 oder 7.1.2 System sowie Dolby Atmos, DTS:X und auch Auro 3D wären:

Yamaha: RX-A6A (mit externer Endstufe bis zu 11 Kanäle)

Denon: X3800H, X4800H (mit externer Endstufe bis zu 11 Kanäle)

Marantz: Cinema 50, Cinema 40 (mit externer Endstufe bis zu 11 Kanäle)

Damit können Sie im Heimkino eigentlich schon 90 % der Tonformate und Layouts abdecken. Bei den genannten Modellen oberhalb ist es zudem möglich, über die rückseitigen RCA-Ausgänge noch eine externe Endstufe für 2 weitere Kanäle anzuschließen. Somit wären auch 11 Kanal Konfigurationen wie 7.1.4. oder 5.1.6 bzw. im Falle von Auro 3D 10.1 möglich.

Wollen sie hingegen die maximale Flexibilität in Sachen Lautsprecheranzahl bleiben noch die großen Boliden mit bis zu 16 Kanälen, welche zum Teil mit eignen Endstufen daherkommen und teilweise über externe wie bei den 9 Kanal Modellen:

Yamaha: RX-A8A

Denon: X8500HA, AVC A1H

Marantz: Cinema 40, AV10, AV8805 (Vorstufen ohne integrierte Endstufen)

Jetzt kommt bestimmt die Frage auf, ob bei 16 Lautsprechern schon ende ist …?

Wir hatten eingangs erwähnt, dass es bei den Tonformaten zumindest bei Dolby Atmos und DTS:X quasi keine Limitierung gibt, was die Anzahl der Lautsprecherkanäle angeht. Das stimmt auch, jedoch ist dies nur noch mit einer Handvoll von Prozessoren möglich, die mehr dem großen Kino bzw. im professionellen Umfeld zu finden sind. Bei den konventionellen Produkten von Yamaha, Denon, Marantz und Co. ist zumindest bei 16 Kanälen zzgl. Subwoofer Schluss.

Ehrlich gesagt ist das für den Heimgebrauch schon eine recht beachtliche Anzahl, die es erst einmal sinnvoll und richtig zu platzieren gilt. Denn ein schlecht geplantes System in einem schlechten Raum mit einer schlechten Einstellung wird auch durch mehr Lautsprecher nicht besser! Hier ist oft weniger mehr. Insbesondere eine größere Anzahl an Deckenlautsprechern machen meist nur Sinn, wenn Sie über ein dediziertes Kino mit mehr als einer Sitzreihe verfügen. Mehr Lautsprecher auf der Grundebene hingegen können Lücken schließen, spielen Ihre Vorteile aber auch nur in größeren Räumen von 30 qm und mehr aus.

Sollten Sie dennoch das Verlangen haben, sich den maximalen Ausbaustufen von Dolby Atmos und DTS:X zu nähern, bedarf es wahrer und kostspieliger Rechenpower in Form von großen Vorstufen aus dem Profibereich. Dazu zählen besonders die Geräte der Firmen Trinnov, Datasat oder Storm Audio. Diese sind stark mit den Geräten aus den öffentlichen Kinos verwandt oder gar baugleich. Sie bieten je nach Ausbaustufe 16-64 Kanäle sowie eine Vielzahl von Einstellungs- und Optimierungsmöglichkeiten, die den Umfang dieses Beitrages in jeglichen Dimensionen sprengen würden.

Die Trinnov Altitude 32 bietet eine unfassbare Anschlussvielfalt

Wenn Sie einmal den Unterschied einer solchen Profi-Maschine gegenüber einem AV-Receiver hören wollen, bieten einige ausgewählte Fachhändler die Möglichkeit, so etwas zu erleben. Aber Achtung, diese Geräte kosten teilweise so viel wie ein Mitteklasse-Wagen. Eine Liste unserer Händler finden Sie hier:

Lautsprecher

Nachdem Sie sich für einen passenden AV-Receiver oder Vorstufe ausgewählt haben, bedarf es natürlich noch entsprechender Schallwandler bzw. Lautsprecher, die Sie in das 3D Sound Universum eintauchen lassen. Sollten Sie noch keinerlei Lautsprecher in Ihrem Heimkino haben, können wir Ihnen nur wärmstens unsere Studios empfehlen.

Besteht bereits ein gut geplantes und installiertes Heimkino-Surround System, dann sollten Sie in erster Linie darauf achten, dass Sie für die Deckenlautsprecher möglichst Produkte aus dem gleichen Hause bzw. vom gleichen Hersteller wählen. Im Idealfall aus der gleichen Serie. Ein großes Portfolio an Lautsprechern, die sich je nach Größe und Einbau Situation hervorragend kombinieren lassen, bietet der Hersteller Monitor Audio. Dort finden Sie für jedes Budget klassische Regallautsprecher bis hin zum High-End Deckeneinbaulautsprecher für ein fantastisch klingendes Dolby Atmos Setup.

Wichtiger Tipp an dieser Stelle: Verwenden Sie am besten Deckeneinbaulautsprecher, die eine leichte Winkelung der Hoch-Mitteltoneinheit erlauben. Damit ist es in der Praxis deutlich leichter, die von Dolby vorgegeben Winkel einzuhalten. Ein beliebter, aber auch recht großer Lautsprecher für solche Zwecke stellt der Monitor Audio C265-IDC dar.

Monitor Audio C265-IDC Deckeneinbaulautsprecher

Sollten Sie hingegen auf ein Layout abseits der Dolby Atmos Spezifikation gehen wollen, bieten sich natürlich auch die schon erwähnten „Dolby Atmos enabled Speaker“ an. Diese lassen sich praktischerweise nicht nur als Aufsatzlautsprecher zur Deckenreflexion nutzen, sondern bieten oftmals auch eine Montagevorrichtung für eine Wandinstallation. Großer Vorteil bei diesen Lautsprechern ist Ihre dezente, kielförmige Bauform. Diese erlaubt es, die Lautsprecher elegant am oberen Ende der Wand zu installieren und leicht angewinkelt auf Ihre Hörposition auszurichten. Ein beliebtes und preiswertes Modell stellt hier die Monitor Audio Bronze AMS dar. Besonders in Weiß lässt sich dieser Lautsprecher hervorragend im hellen Wohnzimmer installieren:

Monitor Audio Bronze AMS in Weiß an einer Wand
Monitor Audio Bronze AMS

Eine schöne und praktische Alternative hingegen stellt die Monitor Audio APEX A10 dar. Welche sich dank ihres integrierten Standfußes auch hervorragend an der Decke montieren und punktgenau ausrichten lässt.

Monitor Audio APEX A10

Dies sind aber nur eine Handvoll von Lautsprecher Lösungen von nur einem Hersteller. Bei unseren Fachhändlern gibt es eine Vielzahl von Marken und Modellen, welche sich als praxistauglich in unzähligen Installationen erweisen haben. Lassen Sie sich hier gerne von den Fachexperten beraten. Mit Ihrer Hilfe werden Sie sicherlich den passenden Lautsprecher finden und endlose Stunden Filmspaß genießen können!

Unsere Studios bieten eine große Auswahl an verschiedensten Lautsprechern

Zuspieler und Quelle

Nun haben wir all die schöne und teils auch kostspielige Hardware daheim und fragen uns: Wie kommt da jetzt 3D Sound raus? Dafür benötigen wir noch die richtigen Zuspieler in Form von 4K bzw. Blu-Ray Playern, Spielekonsolen oder Streamingboxen bzw. Sticks.

 

Mit einem Amazon Fire TV Stick lässt sich schon kostengünstig 3D Sound streamen

Wenn Sie eine große Blu-Ray Sammlung daheim haben, dann ist es gut möglich, dass auf einigen der Discs bereits eine Dolby Atmos oder DTS:X Tonspur enthalten ist. Bei DVDs sieht es hingegen schlecht aus. Hier sind nur die alten Standards Dolby Digital und DTS enthalten

Um eine 3D Tonspur von einer Disc abzuspielen, benötigen Sie daher in erster Linie einen Blu-Ray Player, welcher mindestens Dolby True HD Formate abspielen kann. Darin enthalten sind auch die Metadaten für die objektbasierte Wiedergabe. Möchten Sie auf Nummer sichergehen und ein hochwertiges Gerät haben, welche alle Formate sowohl Bild als auch Ton abspielen kann, bieten sich die UHD-Player der Firma Reavon an.

 

Reavon UBX-100 UHD Player für maximale Bild- und Tonperformance

Bei der Hardware für Streaminganbieter wie Netflix, Amazon Prime oder Disney Plus, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Geräten, die unterschiedliche Qualitäten bieten. Wir haben uns diese bereits im Vergleich angeschaut und sind der Meinung, dass man mit dem aktuellen Apple TV 4K, dem Amazon Fire TV Stick oder einem Nvidia Shield Pro gute Ergebnisse erzielen kann.

YouTube

Thumbnail von dem AVITECT Video der beste Streamer. Streaming: 24p, Dolby TrueHD etc… Welche Sticks bieten die beste Qualität für Großbildfans? Zum Video

Denn diese Modelle bieten über HDMI ebenso wie ein Blu-Ray Player die Möglichkeit, Dolby Atmos Signale zu übertragen. Mit einer kleinen Besonderheit. Beim Streaming wird aufgrund der Datenrate stark komprimiert, wodurch die Metadaten zumindest stand heute nicht im Dolby True HD Container mit einer hohen Bitrate daherkommen, sondern drastisch reduziert in Dolby Digital Plus. Dabei gehen zwar offiziell keine Effekte verloren, wir sind aber dennoch der Überzeugung, dass wahrer 3D Sound Genuss nur über die Disc zu 100 % die Qualität liefern kann, die im Tonstudio vorgesehen wurde

Jetzt kommen wir aber zu dem Punkt, bei dem man das Thema 3D Sound etwas kritischer betrachten muss, und zwar der Verfügbarkeit der nativen Titel auf der Scheibe oder bei Netflix. Hier müssen wir sagen, dass hier noch deutlich Luft nach oben gibt!

Viele Filme, die im Kino in Dolby Atmos liefen, erscheinen hierzulande entweder gar nicht mit der begehrten Tonspur oder nur in englischer Originalfassung. Bei Netflix sieht es oftmals nicht anders aus. Hier werden häufig nur die englischen Fassungen mit dem 3D Format versorgt und der deutsche Endkunde leer ausgeht. Das ist ein wenig frustrierend, wenn man sich erst kürzlich für viel Geld und enormen Aufwand eine Handvoll an Lautsprechern an die Wand oder Zimmerdecke geschraubt hat ….

Doch da gibt es zum Glück eine elegante Lösung, die das Thema 3D Tonformate so interessant macht:

 

Faszination Upmixer für 3D Sound

Wenn Sie sich bis hierhin gefragt haben, was mache ich denn mit dem normalen TV-Programm, mit meinen alten DVDs, Blu-Rays, Serien und auch Spielen, die nur eine 5.1 Tonspur oder gar nur eine Stereoaufnahme beinhalten?

Nun, die Lösung dafür ist in 99 % der AV-Receiver bereits integriert und heißt Upmixer. Diese Algorithmen der verschiedenen Anbieter analysieren das Eingangssignal in Echtzeit und versuchen die Details aus der nicht-3D Tonspur so zu wandeln und auf Ihr vorhandenes Lautsprecherlayout hochzurechnen, das eine realistische 3D Wiedergabe erfolgt. Je mehr Kanäle und damit Informationen auf der Tonspur enthalten sind, desto besser funktioniert das. Je nach persönlichem Geschmack stehen hier verschiedene Upmixer zur Verfügung. Die gängigsten sind an die bereits oberhalb vorgestellten drei 3D Tonformate angelehnt. Das wären stand heute:

Dolby Surround (nicht zu verwechseln mit dem alten Standard)

DTS Neural X

Auromatik

Surround AI (ein eigener Upmixer von Yamaha)

Welcher dieser Upmixer der Beste ist, bleibt eine subjektive Beurteilung und hängt auch sehr stark von der Quelle bzw. dem Material ab. Für Musik kann sich der Neural X Upmixer manchmal besser eignen als z.B. der Upmixer von Dolby. Hier gilt es ein wenig zu probieren und seinen persönlichen Favoriten zu finden. Der Vorteil hierbei ist, dass bis auf wenige Ausnahmen jede Tonspur mit jedem Upmixer verbessert werden kann. Lediglich das Upmixing von bereits nativen 3D Tonformaten ist nicht immer möglich.

Lassen Sie sich die verschiedenen Upmixer am besten einmal bei einem Fachhändler vor Ort vorführen. Sie werden erstaunt sein, wie einhüllend selbst alte Filme auf DVD oder Blu-Ray auf einmal klingen können. Auch bei Spielen von der Konsole kann das mittendrin Gefühl deutlich gesteigert werden, wenn bei Battlefield auf einmal ein Flugzeug über die Köpfe fliegt.

 

Doch wie erreichen Sie jetzt die beste Performance für Ihr 3D Setup?

Wie so häufig ist auch hier Planung der wichtigste Schritt zur guten Performance!

Sie fragen sich vielleicht gerade, wo anfangen? Nun, wie so oft ist Planung hier schon der Schlüssel zum Erfolg. Sofern Sie noch kein vorhandenes Heimkinosystem besitzen, sollten Sie zunächst die Raumausrichtung ihres Wohnzimmers oder dedizierten Heimkinos genauer betrachten. Hier gilt Symmetrie vor allem anderen. Ein unsymmetrisches 3D Sound-System verschenkt unglaublich viel potenzial, bevor Sie überhaupt angefangen haben, dieses einzustellen. Achten Sie daher darauf, um Ihre Sitzposition einen imaginären Kreis mit einer Kuppel zu ziehen.

 

Im Idealfall sollten Sie nun die Möglichkeit haben, alle fünf bzw. sieben Lautsprecher eines Surroundsystems sowie die Deckenlautsprecher in möglichst gleichen Abständen und Winkeln zu Ihrer Sitzposition zu installieren. Eine Grafik dazu finden Sie unterhalb. Wir können hier immer nur den Tipp geben, die beiden Stereo-Lautsprecher nicht zu nah in der Front zusammenzustellen, sondern möglichst einen Winkel von 20 Grad und mehr zu planen. Bei den beiden hinteren Surroundlautsprechern haben sich 90 – 110 Grad als ideal in der Praxis herausgestellt.

Für die Deckenlautsprecher gilt je nach Konfiguration folgende Ausrichtung: 

Bei Dolby Atmos: 30- 45 Grad zur Kopfposition

Bei DTS:X / IMAX Enhanced: 25 – 40 Grad zur Kopfposition

Bei Auro 3D: 30 Grad zur Kopfposition

An dieser Stelle kommt die entschiedene und wichtige Frage auf: Ich kann doch nicht jedes Mal meine Lautsprecher umhängen, wenn ich ein anderes Tonformat habe?!

Dazu später mehr unter dem „One for all“ Layout für 3D Sound:

Die ideale Positionierung der Lautsprecher ist unumgänglich für guten Surround-Sound! Bei der Ausrichtung müssen Sie darüber hinaus schon vorab die Kabelwege planen. Ein offenes Wohnzimmer in L-Form bringt daher schon die eine oder andere Herausforderung mit sich. Fragen wie „Wo lege ich die Kabel für die hinteren Surroundlautsprecher und die Deckenkanäle sind dabei mit am häufigsten im Beratungsgespräch bei unseren Fachhändlern anzutreffen. Wichtig ist hier erst die Planung und dann der Lautsprecher und Hardwarekauf.

Denn sollten Sie feststellen, dass Sie im hinteren Bereich keinen Platz für Lautsprecher haben oder eine Platzierung der Deckenlautsprecher schlichtweg das Raumambiente zerstört, gilt es mögliche Lösungen in Form von verschiedenen Lautsprechertypen heranzuziehen. Welche Lösung dazu infrage kommt, finden Sie in unserem Ratgeber „Welcher Lautsprechertyp bin ich?“

Was, wenn ich bereits ein Bestehendes 5.1 Kino installiert habe?

Wenn sie bereits stolzer Besitzer eines 5.1 oder 7.1 Soundsystems sind, sollten Sie genau analysieren, wie Ihre Lautsprecher aktuell stehen und wo und vor allem wie viele weitere Deckenlautsprecher Sie für das 3D Tonformat-Layout sinnvoll platzieren können.

Hier können wir Ihnen ein paar Tipps mit an die Hand geben:

Sollte Sie einen kleinen Raum haben oder sehr nah an der Rückwand sitzen, ist weniger mehr! Hier sind zwei Deckenlautsprecher deutlich besser zu platzieren.

Sollte eine zu niedrige Deckenhöhe z. B. in einem Keller gegeben sein. Sollten sie zweimal überlegen, ob dies nötig ist. Denn bei alten Kellerräumen mit 2,20 m oder weniger ist es sehr kompromissbehaftet, noch Lautsprecher an der Decke zu installieren. Sie und Ihre Gäste könnten sich stoßen! Wandlautsprecher sind aufgrund der zu flachen Winkel teils überflüssig, da eine saubere Trennung nicht nach Vorgabe möglich ist. Verzichten Sie hier lieber auf zusätzliche Lautsprecher und investieren Sie das Geld besser in qualitativ hochwertigere Lautsprecher in der Grundebene.

Achten Sie darauf, möglichst Lautsprecher zu wählen, die tonal zu Ihren bisherigen Lautsprechern passen. Am besten nehmen Sie Lautsprecher vom gleichen Hersteller und aus der gleichen Modellreihe, um eine nahtlose Homogenität zu gewährleisten.

Weniger ist mehr! Platzieren Sie lieber 4 Lautsprecher korrekt nach Vorgabe, anstatt 6 Lautsprecher mit Kompromissen irgendwie unterzubekommen. Das Ergebnis wird besser und Ihr Portemonnaie geschont …

Ist die Auswahl der Lautsprecher und die Raumausrichtung mit einigermaßen symmetrischen Gegebenheiten erfolgt und die Installation sorgt bei Ihnen und Ihrer besseren Hälfte nicht dafür, dass es wochenlangen Streit gibt, geht es über zu Schritt 2.

Montage und genaue Platzierung der Lautsprecher

Jetzt kommt der Punkt, wo ebenfalls gerne Fehler gemacht werden: Wie platziere und montiere ich die Lautsprecher nun? Versuchen Sie die Lautsprecher mit den Hochtönern, so gut es geht auf den Hörplatz bzw. Ihre Sitzposition auszurichten. Bei Stand- oder Regallautsprechern ist dies meistens sehr einfach, bei Einbaulautsprechern oder Wandlautsprechern, sollten Sie bereits im Vorfeld auf einen breiten horizontalen Abstrahlwinkel achten. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Einbau-Versionen wie z. B. von Monitor Audio das Modell CP-WT380IDC, welches über einen leicht schwenkbaren Hoch-Mitteltöner verfügt.

Welche Modelle für Sie infrage kommen, klärt sich meist schnell im Beratungsgespräch mit dem Fachhändler vor Ort. Ist die horizontale Ausrichtung gefunden, bleibt noch die vertikale Position. Bei Standlautsprechern ist dies recht simpel, da die Höhe meistens durch die reine Bauhöhe vorgegeben ist. Prinzipiell sollte eine Positionierung des Hochtöners auf Höhe der Ohren im Sitzen oder leicht darüber angestrebt werden.

 

Ist dieses nicht möglich, bringt eine leichte Anwinkelung in Richtung der Ohren auf jeden Fall eine hörbare Verbesserung. Bei den Surroundlautsprechern hat sich hingegen sogar eine leicht höhere Positionierung des Hochtöners als vorteilhaft erwiesen. Dadurch ist der Sound einhüllender und öffnet sich ein wenig nach oben. Positiver Nebeneffekt, bei mehreren Zuhörern auf dem Sofa kommt jeder in den Surroundgenuss. Sollten Deckeneinbaulautsprecher als hintere Surroundlautsprecher verwendet werden, gilt die Faustregel innerhalb der breite der Frontlautsprecher und nicht über die Sitzposition hinaus. Falls möglich auch hier leicht den Hochtöner zur Hörposition ausrichten.

Der Center gilt als wichtigster Lautsprecher im Heimkinosystem, da hier 99 % der Dialoge wiedergegeben werden. Dieser sollte, so nah es geht, an das Bild montiert werden wie möglich, um eine gute Lippensynchronisation zu gewährleisten. Im Idealfall befinden sich alle Lautsprecher in der Front (Links Center Rechts) mit den Hochtönern auf einer Höhe, um einen sauberen Übergang in der Front zu gewährleisten, dies ist jedoch in der Regel nur mit akustisch transparenten Leinwänden möglich, bei denen alle Lautsprecher in der Front hinter der Leinwand positioniert werden können.

Keine andere Aufstellung bietet eine bessere Stimmwiedergabe zum Bild. Bei TV-Geräten müssen hier meistens entweder Kompromisse im Ton oder in die der Höhe des Bildes hingenommen werden. Und sind wir mal ehrlich … einen Fernseher auf über 1,2 m gleicht den ersten beiden Sitzreihen im Kino.

Kommen wir noch zu einem besonderen Kandidaten im Heimkino, und zwar dem Subwoofer bzw. dem.1 im System. Dieser lässt sich nur schwer nach irgendwelchen Schaubildern positionieren, sondern bedarf entweder viel ausprobieren oder aber Planung durch einen Profi. Denn ein Subwoofer arbeitet sehr stark in Verbindung mit der Raumakustik und diese ist von einer Vielzahl von Parametern abhängig.

Diese entscheiden am Ende des Tages darüber, ob es dröhnt, zu dünn klingt, präzise oder schwammig … Um eine gute Ausgangsposition zu finden, hilft es schon, den Subwoofer möglichst in der Front zwischen den Stereolautsprechern zu positionieren. Dies ermöglicht eine bessere Ankopplung an diese. Weiterhin vermeidet eine Positionierung auf etwa 1/3 der Raumbreite eine zu starke Raumanregung, als wenn der Subwoofer in die Raumecke gestellt wird. Hier sind Dröhnen und eine schwammige Basswiedergabe quasi schon vorprogrammiert.

Hinweis: Um hier Frust zu vermeiden, hilft der erfahre Fachhändler mit einer Raumsimulation auf Basis ihrer Raumdaten.

Ist das Fundament bestehend aus dem 5.1 oder 7.1 Grundlayout erfolgt, geht es jetzt ans Eingemachte. Die Decken bzw. Wand Lautsprecher für den 3D Sound. Dazu können wir Ihnen folgende Empfehlung mit an die Hand geben, damit Sie für alle der 3D Soundformate ein gutes Ergebnis erzielen, ohne die Lautsprecher umhängen zu müssen oder umschaltbare Zusatz Lautsprecher zu installieren, die je nach Eingangssignal unterschiedlich angesteuert werden, wie es z.B. beim Denon X8500HA möglich ist.

Das „One for all Setup“ mit vier Zusatzlautsprechern

Wie Sie vielleicht oben schon gemerkt haben, wollen alle drei Tonformate am liebsten verschiedene Winkel für Ihr Layout haben. Da dies in der Praxis nicht möglich ist, hat man sich ein Setup überlegt, bei dem alle Tonformate und auch Upmixer gute bis sehr gute Resultate erzielen. Ein komplett vorschriftsgemäßes Dolby Atmos Setup mit gerade nach unten speilenden Deckenlautsprechern wird bei Dolby Atmos Tonspuren immer noch ein wenig besser klingen als diese „One for all“ Lösung, aber wie wollen ja maximale Flexibilität und wir behaupten, die Unterschiede sind nur im direkten Vergleich hörbar …

Dieses Setup können Sie allerdings nur korrekt einhalten, wenn Sie mit 4 Deckenlautsprechern arbeiten, da diese das Mindestmaß für Auro 3D sind und auch die anderen beiden Formate enorm davon profitieren. Sollte diese Lösung für Sie keine Option sein, empfehlen wir mit 2 Deckenlautsprechern gemäß der Dolby Atmos Spezifikation zu arbeiten. Hierbei ist die Immersion bei nur zwei Lautsprechern jene mit dem größten Mehrwert. Dann ist aber kein Auro 3D mehr möglich!

 

Zurück zum One for All Setup:

Das Zauberwort heißt hierbei Elevationswinkel bzw. Höhenwinkel in Relation zur Sitzposition, genauer gesagt Kopfposition. Alle drei bekannten Formate sind zumindest mit einem 30 Grad Elevationswinkel zu betrieben, daher bietet sich dieser gemeinsame Nenner an, wenn wir mit allen Formaten im Heimkino unseren Spaß haben wollen.

Dieser 30 Grad Elevationswinkel wird im Idealfall zwischen Ihrem Ohr auf der Sitzposition und dem Hochtöners ihres Standlautsprechers bzw. Surroundlautsprechers aus dem 5.1 oder 7.1 Grundlayout aufgespannt. Die Lautsprecher des Grundlayouts und der Höhenebene sollte dabei stets vertikal in einer Flucht liegen. Eine Veranschaulichung haben wir dazu in der folgenden Skizze dargestellt:

Da der Winkel nicht geändert werden sollte, haben wir zwei Parameter, die einen Einfluss auf die Positionierung des Lautsprechers haben:

Die Deckenhöhe bzw. viel wichtiger der vertikale Abstand zwischen der Decke und Ohr

Der Abstand zwischen Lautsprecher und Ohr an der Sitzposition

Letzter ist aus unserer Sicht der entscheidende Faktor, den es zu berechnen gibt, denn niemand möchte seine Lautsprecher mehr als nötig herunterhängen haben und nur deswegen die Decke unnötig abzuhängen ist in der Praxis ebenfalls unwahrscheinlich.

Also müssen wir ermitteln, wie weit wir den Lautsprecher an die Sitzposition heranziehen müssen, um einen Elevationswinkel von 30 Grad in Relation zu unserer Sitzposition zu erhalten. Dazu brauchen wir nur eine einfache Formel zur Schenkel-Berechnung eines rechtwinkligen Dreiecks: Für alle die jetzt mit den Schultern zucken, haben wir diese natürlich parat:

Distanz Lautsprecher zu Hörposition = Abstand Decke zu Ohr / tan(30°) 

Bei einer Wohnzimmerdeckenhöhe von 2,60 m und einer Ohrhöhe von ca. 1,00 m ergibt sich somit ein Abstand von 1,60 m zur Decke.

Setzen wir diesen Wert nun in die obige Formel, ergibt sich ein Wert von 2,77 m. Das bedeutet, Sie müssen die Lautsprecher alle in einem Radius von 2,77 m zur Sitzposition an der Decke montieren. Dabei sollte der Lautsprecher aber auch entsprechend angewinkelt und nicht gerade unter der Decke montiert sein.

Wenn Sie diese Werte einhalten können, steht einem rundum-sorglos Setups für den 3D Sound nix mehr im Wege. Sind Planung, Aufstellung und Installation erfolgt, geht es, sofern Sie alles richtig verkabelt haben, ans Einstellen.

3D Soundsystem richtig einstellen

Kommen wir zum Finale der 3D Surroundsound-Installation, der Einstellung und Einmessung. Die meisten modernen AV-Receiver, die auch für 3D Soundformate geeignet sind, haben einen umfangreichen Einrichtungsassistenten sowie eine automatische Raumakustikeinmessung mit einem beiliegenden Mikrofon. Nur so können die objektbasierten Metadaten richtig ausgewertet und im Raum reproduziert werden. Sofern Sie alle bisherigen Schritte gewissenhaft durchgeführt haben, hat die Raumeinmessung in der Regel leichtes Spiel und sollte die Abstände und Pegel aller Lautsprecher richtig ermitteln.

Achtung beim Subwoofer, dieser wird manchmal als deutlich weiter weg eingemessen, was auf keinen Fall nachträglich selbst korrigiert werden sollte. Das liegt daran, dass Subwoofer meistens eine eigene Endstufe besitzen, welche zudem bestimmte Einstellungen haben, die sich auf die Verzögerung und damit auf die Laufzeit auswirken. Dies sorgt dafür, dass bei der Einmessung der Subwoofer als weiter entfernt wahrgenommen wird. Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, dass der Subwoofer zu spät oder zu früh spielt, bietet sich ein Song wie Get Lucky von Daft Punk an, um Schritt für Schritt die Laufzeit anzugleichen.

Ja, auch Einmesssysteme machen mal Fehler. Der Subwoofer spielt dann zeitgleich mit dem restlichen System, wenn Sie ihn nicht mehr als solchen heraushören können, sondern dieser eine Einheit mit dem restlichen System bildet. Hier gilt entweder probieren oder den Fachmann um Hilfe zu bitten, dieser kann Ihnen das System auch manuell einmessen.

Bei der Einmessung werden oftmals bis zu acht Messpositionen angeboten. Diese sollen dann häufig, wie in den Grafiken gezeigt über das komplette Sofa im Wohnzimmer verteilt werden, was in der Regel zu keinem guten Ergebnis führt. Versuchen Sie sich auf den Hauptsitzplatz mit einem Radius von 30-50 cm zu fokussieren. Hierdurch lassen sich Abweichungen und Messfehler eher vermeiden. Positionieren Sie zudem das Messmikrofon bei der ersten Messung auf Ohrhöhe ihrer Sitzposition, diese ist die wichtigste. Die weiteren Positionen dürfen ruhig etwas über oder runter der Ohrhöhe angesetzt werden.

Auch wenn es im Marketing häufig anders suggeriert wird …

Das Optimum erhalten Sie nur auf einem Sitzplatz!

Vermeiden Sie es zudem, im Nachgang der Pegel der Surroundlautsprecher oder Deckenlautsprecher zu erhöhen, weil Sie das Gefühl haben, von hinten oder oben würde zu wenig kommen. Dies führt je nach Film dazu, dass Sie damit wichtige Details aus den Frontkanälen verlieren und die Surround-Kullisse zusammenbricht bzw. nicht mehr homogen wahrgenommen wird. Wie viel Inhalte auf den Surroundkanälen und Deckenlautsprechern zu finden sind, ist sehr stark vom Film oder der Serie abhängig. Versuchen Sie daher, alle Lautsprecher in Ihrem System nach der Einmessung auf einer einheitlichen Lautstärke zu belassen. Lediglich der Subwoofer-Pegel kann je nach persönlichem Geschmack und Toleranz der Nachbarn und je nach Film ein wenig angepasst werden.

Wie so häufig sind automatische Programme nicht immer das Optimum und können sich kein echtes Bild von Ihren Lautsprechern, dem Raum oder Ihrem persönlichen Geschmack machen. Auch wenn sie bis hierhin alle Schritte befolgt haben, gibt es noch unzählige Faktoren, die den Klang und damit das Kinoerlebnis beeinflussen können. Sollten Sie also nach Durchführung der genannten Schritte immer noch das Gefühl haben, das Sie unzufrieden sind, ist ein Gang zum Profi ratsam.

Hier können sowohl leichte Optimierungen an der Raumakustik (eine Wissenschaft für sich) oder eine manuelle Kalibrierung des Systems wahre Wunder bewirken. Für letztere Bedarf es aber bestimmte Modelle. Informieren Sie sich daher am besten, je nachdem welchen Anspruch Sie haben, inwieweit manuelle Eingriffe mit Ihrem AV-Receiver möglich sind, damit im Nachgang kein teurer Systemwechsel erfolgen muss. Die in diesem Beitrag empfohlenen Modelle bieten jedoch allesamt ausreichende Einstelloptionen, um ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen.

Insgesamt gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, wenn Sie ein 3D Surround-Sound-System einrichten. Durch die Berücksichtigung all dieser Faktoren und das Durchführen von Experimenten und Anpassungen können Sie das bestmögliche Klangerlebnis erzielen. Eine Abkürzung ohne Lehrgeld ist aber in der Regel nur mithilfe von Experten möglich.

Zusammenfassung und Fazit

3D Tonformate sind eine wahre Bereicherung für jedes Heimkino, sofern Sie vernünftig geplant und umgesetzt sind. Am besten bilden Sie sich vorab eine Meinung bei einem erfahrenen Fachhandelspartner mit entsprechenden Vorführmöglichkeiten. Hier werden Sie schnell merken, welche Lösung für Ihr 3D Sound Erlebnis daheim die beste ist. Fehlende Quellen mit nativen Tonspuren können mittlerweile hervorragend mit den vorhandenen Upmixern aufgefrischt werden, wodurch Sie selbst alte Filme neu erleben können.

Kommen Sie vorbei und erleben Sie die Faszination 3D Sound!

 

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